Wir empfehlen
MAI 2017

IFFI

Von Tschechien nach Myanmar

Das Internationale Filmfestival Innsbruck bietet auch in seinem 26. Jahr die willkommene Chance, über den Tellerrand des Normalo-Kinos zu blicken.

Fotos: Perivi Katjavivi, Zillon Films, Aktan Abdykalykow, Khin Warso, Monika Treut, Manuela Bastian
T

o Make a Comedy Is No Fun“ heißt die filmische Biografie von Jiří Menzel, mit der das 26. Internationale Filmfestival Innsbruck (IFFI) am 23. Mai im Leokino eröffnet wird. Dem tschechischen Regisseur, der auch persönlich in Innsbruck zu Gast sein wird, sind insgesamt vier Filme im heurigen Festivalprogramm gewidmet.

// 

Ebenfalls ausgiebig gewürdigt wird das Lebenswerk des iranischen Regisseurs Abbas Kiarostami, der im Vorjahr verstorben ist. Zu seinen Ehren wird unter anderem der Film „Wo ist das Haus meines Freundes“ aus dem Jahr 1993 gezeigt, den Kiarostamis Lieblingsschauspieler Farhad Kheradmand in Innsbruck präsentieren wird. Der traditionelle Länderschwerpunkt des IFFI liegt 2017 auf Kirgistan und zum zweiten Mal wird auch das junge Filmschaffen eines Landes ganz bewusst in den Fokus gerückt – diesmal geht es um Myanmar.

Wettbewerb und Heimisches.

Für das Publikum geht es während des sechstägigen Festivals im Leokino und Cinematograph in erster Linie um interessante Filme, für die Macher natürlich auch um die Preise. Der Internationale Spielfilmwettbewerb um den Filmpreis des Landes Tirol zeigt heuer Produktionen aus Kuba, Namibia, Serbien, Bosnien, Bolivien, Moldawien und dem Iran. Im Wettbewerb um den Dokumentarfilmpreis der Stadt Innsbruck laufen Filme aus Kambodscha, Kuba, Indien, Argentinien, Tunesien und dem Iran.

// 

Gezeigt werden aber auch heimische Kinoproduktionen, zum Beispiel der moderne Heimatfilm „Home Is Here“ der Regisseurin Tereza Kotyk – er feiert beim IFFI 2017 seine Österreichpremiere.

Filmtipps für das IFFI 2017

6020 A211 IFFI 2

THE UNSEEN

(Namibia 2016)

Freitag, 26. Mai, 17.15 Uhr, Leokino
In Anwesenheit von Regisseur Perivi Katjaviv


„The Unseen“ folgt drei verlorenen Figuren im post-kolonialen Namibia. Anu, ein sensibler Musiker, kämpft mit den Visionen, die ihn nachts heimsuchen. Sara, eine melancholische Rebellin, beschließt ihr Leben zu beenden. Und Marcus, ein afro-amerikanischer Schauspieler, soll im Herzen des afrikanischen Kontinents einen namibischen Freiheitskämpfer spielen.

TRAIN DRIVER’S DIARY

(Serbien/Bosnien 2016)
Freitag, 26. Mai, 19.15 Uhr, Leokino
In Anwesenheit von Regisseur Miloš Radoić und Hauptdarsteller Lazar Ristovski

Laut Statistik tötet ein Lokführer im Laufe seines Berufslebens rund 20 Menschen – die Opfer sind meist Selbstmörder oder leichtsinnige Betrunkene. „Train Driver’s Diary“ ist eine Tragikomödie über Ilija, einen dieser unschuldigen Mörder. Der 60-Jährige hält den Rekord von 28 Toten. Als sein Adoptivsohn Sima ebenfalls Lokführer werden will, versucht er, ihn auf seinen ersten „Mord“ vorzubereiten.

6020 A211 IFFI 3
6020 A211 IFFI 4

CENTAUR

(Kirgistan 2017)
Samstag, 27. Mai, 21.30 Uhr, Leokino

In einem kleinen Dorf bei Bishkek lebt Centaur. Er ist Filmvorführer im örtlichen Kino und Pferdedieb. In ruhigen Bildern behandelt Regisseur Aktan Arym Kubat die Beziehung zwischen Mensch und Tier, Glaube und Aberglaube und Tradition und Neuerung. 

MYANMAR SHORTS

(Myanmar 2016)
Samstag, 27. Mai, 19 Uhr, Cinematograph

Eine Auswahl von Kurzfilmen der kürzlich eröffneten Yangon Film School in Myanmar gibt Einblick in eine gerade erst neu wachsende Demokratie im jahrzehntelang verschlossenen Myanmar.

6020 A211 IFFI 5
6020 A211 IFFI 6

DIE JUNGFRAUEN-
MASCHINE

(BRD 1988)
Sonntag, 28. Mai, 22 Uhr, Leokino

Dorothee, eine junge Hamburger Journalistin, ist ihres aufdringlichen Liebhabers Heinz überdrüssig und macht sich an eine Recherche über romantische Liebe, die sie unter anderem in die Praxis eines genusssüchtigen Hormon-Forschers, ins Affenhaus im Zoo und die lesbische Untergrundszene von San Francisco führt. Einer der wegweisendsten Filme des New Queer Cinema: anarchisch, wild und witzig. 

WHERE TO, MISS?

(Indien/Deutschland 2015)
Mittwoch, 24. Mai, 17 Uhr, Leokino

Devkis größter Wunsch ist es, Taxifahrerin zu werden. Ausgerechnet in der Millionenmetropole Delhi, wo Frauen nachts nur in Begleitung von Männern oder in Gruppen auf die Straße gehen. Sie möchte andere Frauen sicher nach Hause bringen und finanziell unabhängig sein. Doch mit ihrem Traum, aus den Traditionen der indischen Gesellschaft auszubrechen, gerät Devki in einen Konflikt mit den Männern ihrer eigenen Familie.

6020 A211 IFFI 7