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MÄRZ 2019

Kino

Zwei wie Pech und Schwefel

Mit „The Sisters Brothers“ lässt Regisseur Jacques Audiard das Westerngenre auch formal neu entstehen, ohne dabei auf Spannung oder komplex gezeichnete Charaktere zu verzichten.

Foto: Polyfilm Verleih
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merikas Westküste 1851: Die Sisters Brothers haben durch Auftragsmorde einen zweifelhaften Ruf erlangt. Beim Ziehen der Pistolen gleich schnell, unterscheiden sich die Brüder dennoch wesentlich im Temperament: Eli (John C. Reilly) ist nicht nur der Ältere, sondern auch ruhiger und beherrschter.

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Davon profitiert Charlie (Joaquin Phoenix), der als Jüngerer das manische Temperament des Vaters geerbt hat. Immer wieder hilft ihm Eli aus der selbstverschuldeten Patsche, bleibt dafür aber unbedankt. Und während die Sisters Brothers im Auftrag eines ominösen „Commodore“ nach dem vermeintlichen Dieb Hermann Warm (Riz Ahmed) fahnden, versuchen sie mit mäßigem Erfolg, die aus diesem Rollenungleichgewicht entstehenden persönlichen Verwerfungen zu planieren.

Zügelloses Temperament.

Als sie Warm schließlich finden, ist dieser nicht nur in Gesellschaft des dubiosen Glückritters Jim Morris (Jake Gyllenhaal), sondern auch im Besitz eines Geheimnisses, das sich als der wahre Grund seiner Verfolgung durch den „Commodore“ herausstellt: Er kann mit einer chemischen Formel ausgeschwemmtes Gold im Flusswasser zum Leuchten bringen.

The Sisters Brothers Abenteuer, Komödie. FR, ES, RO, US, BE 2018, 121 Minuten. Regie: Jacques Audiard. Mit: John C. Reilly, Joaquin Phoenix, Jake Gyllenhaal, Riz Ahmed