ie Wassermann-Schwestern übernehmen das Curious“, hieß es im Frühjahr in den kreativen Kreisen Innsbrucks. Wenn man das 37 Quadratmeter große Geschäft in der Höttinger Gasse 26 heute sieht, ist vom bunten Durcheinander, für das das Curious bekannt war, nichts mehr zu sehen. „Wir haben schnell gemerkt, dass wir unseren Stil anders darstellen müssen als unsere Vorgängerin. Da hat einfach jeder seinen eigenen Zugang“, erzählt Margret Wassermann, die die „Garderobe“ gemeinsam mit ihrer Schwester Eva betreibt.
Secondhand und Eigendesigns.
Die beiden Verkaufsräume wurden im Zuge der Übernahme entrümpelt, die Wände weiß gemalt, der Holzboden auf Vordermann gebracht und die Beleuchtung optimiert. „Zum Glück haben wir ein Netzwerk aus Leuten, die so etwas können“, sagt Margret. Das urige Holz-Schaufenster und der alte Ofen im Eck geben dem Laden aber immer noch einen besonderen Charakter. Der Name „Garderobe“ gefiel den Besitzerinnen, „weil er deutsch ist, ein bisschen altmodisch ist und natürlich zu Mode passt“. Ende April wurde das Geschäft eröffnet.
Auf den Kleidungsständern hängt zu 90 Prozent Secondhand-Mode, zehn Prozent der Kleidung sind Eigenkreationen von Margret und Eva Wassermann. Zum Nähen ist Margret im Zuge ihrer Arbeit als Sozialarbeiterin gekommen. In der „Garderobe“ verkauft sie ihre Männermode-Designs, Schwester Eva steuert Frauenmode unter dem Labelnamen „nimuc“ bei. „Uns war wichtig, dass es im Geschäft Mode für beide Geschlechter gibt.“
Alt, aber gut.
Die Secondhand-Stücke, die in der „Garderobe“ verkauft werden, sind von guter Qualität und riechen auch frisch. Dreckiges und Löchriges bleibt draußen. Auch die Schuhe sind neu oder neuwertig. „Kleidungsstücke sind keine Wegwerfartikel, das ist eine Botschaft, die uns sehr wichtig ist. Trotzdem müssen alle Teile sauber und in Ordnung sein.“ Im vorderen Verkaufsraum ist die Kleidung grob in Farben gruppiert, der hintere Raum ist ausschließlich schwarz-weiß. „Das war mein Wunsch, ich liebe diese Kombination“, gesteht Margret.
//Insgesamt ist die Mode in der „Garderobe“ individuell, aber auch an aktuellen Trends orientiert. Die lockere Stoffhose mit den Bundfalten könnte auch in einem COS hängen, die abgetragene Levi’s 501 aus den 1990ern ist hipper als jedes neue Modell.
Die Secondhand-Mode stammt größtenteils aus Kleiderspenden von Freunden und Bekannten, teilweise auch von Flohmärkten. In Zukunft will man das Sortiment um Schmuck von einer lokalen Designerin und vielleicht auch um Schuhe einer befreundeten Schusterin erweitern.
Lage am „Nadelöhr“.
In Hötting fühlen sich Margret und Eva Wassermann auf jeden Fall gut aufgehoben. „Wir sind zwar nicht direkt am Schuss, aber das würde auch gar nicht passen. Das Flair hier in der Gasse ist schon fast mediterran, die Nachbarn sind extrem freundlich“, erzählt Margret. Und durch die Lage am Höttinger „Nadelöhr“ kommt mehr Laufkundschaft vorbei, als man erwarten würde.
//Dass die Innsbrucker Interesse an einem Geschäft wie der „Garderobe“ haben, davon ist Margret überzeugt: „Wir haben einige Jahre die Unikaterie-Märkte in der Bäckerei veranstaltet und dort unsere Designs verkauft. In den letzten Jahren bemerke ich ein immer stärkeres Interesse an besonderer Mode, die sich gegen den Wegwerftrend stellt.“ Und wenn Touristen aus großen Städten nach Innsbruck kommen, suchen sie immer öfter nach Läden wie der „Garderobe“.
„Kleidungsstücke sind keine Wegwerfartikel, das ist eine Botschaft, die uns sehr wichtig ist.“
Margret Wassermann
Öffnungszeiten:
Dienstag bis Freitag:
11 bis 18.30 Uhr
Samstag:
11 bis 15 Uhr
Telefon: 0650/5314369