ie ist so klein, dass kaum einer seinen Weg dorthin findet. Dennoch hat sie Charme, die Ampfererstraße in der Höttinger Au. Wer dort entlangspaziert, stellt schnell fest: Hier gibt es nichts. Nichts, außer sagenhafter Ruhe und dem Rauschen des Inns. Niemand verirrt sich hier. Wie auch, ist sie doch nur 550 Meter lang. Trotz ihrer Beschaulichkeit ist sie kein bisschen uninteressant. Ein Fahrradgeschäft und einen kleinen Friseur gibt es. Besonders bei Studenten ist die Ampfererstraße beliebt. Die Nähe zur Universität ist einfach unschlagbar. In weniger als zehn Gehminuten sind die Hörsäle gut zu erreichen.
"Hier kann man gut schlafen."
Einer, der die Vorzüge der Gegend erkannt hat, ist Fabian Kompatscher. Er ist 24 Jahre alt, Medizinstudent und Südtiroler. Ja, ein bekennender Südtiroler in Innsbruck. Dass die Nord- und die Südtiroler nicht immer die besten Freunde sind, ist ein gängiges Klischee.
„Ich kann das widerlegen, weil eigentlich alle freundlich auf mich zugehen“, erzählt er. Also, kein Grund zur Empörung. Vertragt euch doch bitte.
//Fabian wohnt seit September 2014 in der Ampfererstraße, in einer Vierer-WG, eher eine Zweckgemeinschaft. Doch zum Lernen für das Medizinstudium ist es optimal. Stichwort ruhig und beschaulich. Studentenpartys gibt es hier kaum, und wenn gefeiert wird, dann leise. Die Rentner beherrschen die Siedlung. Klingt zunächst langweilig, kann aber auch Vorteile haben: „Es ist sehr still. In meiner Straße kann man gut schlafen“, sagt Fabian schmunzelnd. Außerdem sind die Leute „freundlich und zuvorkommend“. Alles ist sehr „familiär, da kennt man sich untereinander, von Nachbar zu Nachbar“.
Der Inn als Lieblingsplatz.
Dass Innsbruck keine Großstadt ist, weiß der gebürtige Südtiroler zu schätzen.
Er fühlt sich wohl in seiner zweiten Heimat. Als Ausgleich zu seinem Unialltag geht der 24-Jährige gerne Laufen. Er brauche die sportliche Herausforderung und die Abwechslung. Das große Sportangebot begeistert ihn, egal ob Fußball an der Uni oder Wandern in den Bergen.
//Wenn Fabian doch einmal unter Leute möchte, dann geht er an den Inn. Das Wasser kann er von seinem Balkon aus rauschen hören, es ist nur ein Katzensprung bis zur Promenade. „Die Gegend ist überschaubar, ich halte mich gerne hier auf.“ Ganz in der Nähe der Ampfererstraße hat er seinen Lieblingsplatz in Innsbruck für sich entdeckt – direkt hinter dem neuen Chemiegebäude zwischen Uni und Inn an der Franz-Gschnitzer-Promenade.
Die Straße
Die Ampfererstrafle geht auf Otto Ampferer (1875 – 1947) zurück. Der gebürtige Innsbrucker war Geologe und Alpinist. Ampferer beschäftigte sich mit der Gebirgsbildung und entwickelte bei seinen Untersuchungen die Unterströmungstheorie, die besagt, dass unter der Erdkruste Bewegungen möglich sind. Otto Ampferer gilt als Vorreiter des Mobilismus, einer Anschauung in der Geodynamik.