eit Oktober 2015 ist der MINI Clubman in seiner 2. Generation erhältlich. Mit einer Länge von rund 4,25 Metern ist er fast auf den Zentimeter gleich lang wie der Klassenprimus Golf und zielt bei vergleichbarer Laderaumgröße auch auf eine ähnliche Zielgruppe: Aktive Aufsteiger, denen das Platzangebot eines sportlichen Dreisitzers nicht mehr ausreicht. MINI unterscheidet sich allerdings vom Mitbewerb unter anderem darin, den Premium-Anspruch ins Kompaktsegment übertragen zu wollen. Und da Premium sehr gut mit dem Thema „Allrad” harmoniert, feiert jetzt die neue Generation des Allradantriebs „ALL4” im MINI Clubman Premiere. Das System treibt in Normalsituationen die Vorderräder an, schaltet im Bedarfsfall allerdings blitzschnell und via Haldex-Kupplung die Hinterräder zu. Der Allrad-Aufpreis ist dabei überschaubar: Beim 2,0-Liter-Benziner beträgt er rund 2.000 Euro, ab 30.950 wird man so Mitglied im MINI-Allrad-Club.
Dreistufiges Sicherheitsnetz.
Am Söldener Gletscher standen Ende November sowohl die Benzin- als auch die Dieselmodelle für ausgedehnte Eis- und Schnee-Testfahrten bereit. Die Aufgabenstellung an die zahlreich anwesenden Journalisten: Unterschiede in der Traktion zu erleben und deshalb die MINIs sowohl mit als auch ohne Stabilitätsprogramm ESP nach Herzenslust um die Ecke zu werfen. Da MINI zudem auch eine „ESP-Light”-Stellung anbietet, konnten die Allradmodelle in insgesamt drei verschiedenen Fahrmodi erlebt werden.
MINI Cooper S Clubman ALL4
MINI Cooper S Clubman ALL4: Benzin
Hubraum: 1.968 ccm
Getriebe: 6-Gang
Leistung: 141 kW/192 PS
Drehmoment: 280 Nm
Beschleunigung 0 - 100 km/h: 7,0 Sekunden (Automatik: 6,9 Sekunden)
Höchstgeschwindigkeit: 225 km/h
Verbrauch kombiniert (Werk): 6,9 Liter
Preis ab: 30.950 Euro
MINI Cooper SD Clubman ALL4: Diesel
Hubraum: 1.995 ccm
Getriebe: 8-Gang Steptronic
Leistung: 140 kW/190 PS
Drehmoment: 400 Nm
Beschleunigung 0 - 100 km/h: 7,2 Sekunden
Höchstgeschwindigkeit: 222 km/h
Verbrauch kombiniert (Werk): 4,8 Liter
Preis ab: 34.970 Euro
Das MINI-Allrad-Fahrerlebnis ist erstaunlich: Bleibt das ESP eingeschaltet, fährt der Clubman derart sicher auch um schnell angegangene Eiskurven, dass man fast versucht ist, den „Idiot-Proof”-Award zu vergeben. Die Dynamik bleibt dann allerdings auf der Strecke, ein Driften wird schon im Ansatz unterbunden. Mit teilweise entschärftem „ESP Light” schaut die Sache schon anders aus. Elegante Driftwinkel sind ohne Probleme möglich, kurz vor dem Abflug in die nächste Schneewand regelt das elektronische System allerdings unerbittlich und hält den Wagen sicher auf der Straße.
Mehr GoKart kaum möglich.
Eine Erfahrung für Könner bleibt schließlich das Driften mit ausgeschaltetem ESP. Wer hier unartig unterwegs ist, wird sich rasch in Bewegungszuständen vorfinden, die so nicht beabsichtigt waren. Allerdings fährt man auch hier dank vorzüglich arbeitendem Allrad wesentlich später in den Grenzbereich ein als mit einem Vorderrad-angetriebenen Fahrzeug.
//Das Fazit nach Stunden lustvollen Eisdriftens am Söldener Gletscher: Der Allrad-Aufpreis beim MINI ist sehr gut angelegtes Geld. Mehr GoKart-Feeling ohne GoKart wird man in einem serienmäßigen Fahrzeug selten erleben.