DER ZANKAPFEL
Über die Hotelzimmeranzahl und die Gesamtgröße des „P3“-Turms wurde monatelang verhandelt, im Dezember einigte man sich schließlich auf einen Kompromiss: Der Turm wird um zwei Stöcke niedriger als im ursprünglichen Siegerentwurf von Heinlein & Zierl geplant, hat also 13 statt 15 Stockwerke und ist 47 Meter hoch. Damit bleibt er unter der 30.000-Kubikmeter-Grenze, die die Stadtpolitik gefordert hatte. Im Gegenzug wurden PEMA-Eigentümer Markus Schafferer 240 Hotelzimmer für das Motel One zugestanden – die ÖVP hatte zuvor eine Begrenzung auf 160 Zimmer gefordert. Ende Feber soll nun der Gemeinderat diesem Entwurf zustimmen, der Baustart ist für Ende 2018 geplant. PEMA geht von einer Fertigstellung 2020 aus.
WAS SAGT MOTEL ONE
ZUR DISKUSSION?
In einem Interview mit der „Österreichischen Gastronomie- & Hotelzeitung“ äußerte sich Ursula Schelle-Müller, Marketingchefin von Motel One, im Oktober 2017 zum Widerstand der Innsbrucker Hotellerie so: „Ich verstehe ja, dass Hoteliers meinen, es gäbe schon genug Hotels. Aber wenn in einer Stadt nichts passiert, wird sie irgendwann touristisch uninteressant. Es braucht Belebung. Ich glaube, bis wir eröffnen, hat sich das gelegt.“
in Österreich
Motel One ist mit vier Hotels in Wien vertreten, in Salzburg gibt es zwei Häuser.
//Der nächste Standort wird 2019 in Linz eröffnet, dann folgt Graz (voraussichtlich noch vor der Eröffnung in Innsbruck).
BASIC FACTS
- Aktuell betreibt Motel One 60 Hotels mit insgesamt 16.500 Zimmern.
- 2018 werden voraussichtlich neun neue Standorte eröffnet, darunter das erste Motel One in Barcelona und Paris.
- Derzeit ist die Kette in acht europäischen Ländern vertreten.
- Allein in Berlin betreibt Motel One zehn Hotels (das größte davon am Alexanderplatz mit 700 Betten).
- Die durchschnittliche Auslastung der Hotels liegt bei 80 Prozent.
DIE GESCHICHTE
Das erste Motel One wurde im Jahr 2000 von Dieter Müller und Ursula Schelle-Müller im deutschen Offenbach eröffnet. Müller war zuvor Manager bei der Accor-Gruppe (die unter anderem die ibis-Hotels betreibt) und hatte die Stadthotelgruppe Astron Hotels gegründet.
WAS KOSTET’S?
Für ein Doppelzimmer zahlt man in einem Motel One in der Regel zwischen 80 und 100 Euro. Zu reisestarken Zeiten auch mal etwas mehr.
DIE KONKURRENZ
Fast alle Budget-Hotelketten sind in den letzten Jahren dem Weg von Motel One gefolgt. Hauptkonkurrent ibis hat sich zum Beispiel mit der Marke „ibis style“ in eine sehr ähnliche Richtung bewegt, wirkt in der Gesamterscheinung am Ende des Tages aber immer noch etwas „günstiger“.
DAS KONZEPT
Motel One hat das Konzept des Low-Budget-Designhotels perfektioniert. Dazu gehört einerseits, dass alle Standorte über sehr schöne und oft auch großzügige Lobbys verfügen, die an (deutlich teurere) Boutiquehotels in großen Städten erinnern. Damit macht sich Motel One auch für Geschäftsreisende attraktiv, die es gewohnt sind, in Häusern mit mehr Sternen zu nächtigen. Für diese Zielgruppe gibt es in größeren Häusern auch eigene Superior-Zimmer. Die Standorte sind immer sehr zentral bzw. an neuralgischen Punkten einer Stadt (Messe, Bahnhof, wichtige U-Bahn-Stationen).
Die Standard-Zimmer sind klein, aber hochwertig ausgestattet (inklusive Designersessel und Boxspring-Betten mit verschiedenen Kissen) und bis ins Detail durchdacht. Steckdosen direkt beim Bett für den Handylader gibt es immer, Schränke hingegen nicht (nur eine Kleiderstange). Auf eine gutriechende Bio-Handseife im schönen Spender wird allerdings Wert gelegt – diese Details merkt sich der Gast ebenso wie die omnipräsente Signature-Farbe Türkis.
Minibars und Telefone im Zimmer sucht man bei Motel One vergebens, Fitnessräume und Spa-Bereiche auch. Dadurch wird Platz gespart, es können mehr Zimmer untergebracht und die Preise niedrig gehalten werden. Abgesehen vom Frühstücksbuffet und einer minimalen Snackauswahl – vier Toasts, Chips, Nussmischungen, Zotter-Schokolade – gibt es kein Essensangebot im Hotel. Aus diesem Grund sind Motel Ones bei Gastronomen in der Nachbarschaft sehr beliebt. Die Bar in der Lobby ist aber gut ausgestattet und in der Regel auch gut besucht.
Andere Hotel-News
aus Innsbruck
Stage 12 ist eröffnet
Am 12. Dezember wurde das Stage 12 (betrieben von der Hotelfamilie Penz), das zwischen Maria-Theresien-Straße 12 und den Rathausgalerien liegt, eröffnet. Es gibt 120 Zimmer, die von klein und funktional bis hin zu großzügig und mit Blick auf die Nordkette reichen. Als hippes Cityhotel mit sehr zentraler Lage wird es wohl von Stadttouristen und Geschäftsreisenden gleichermaßen gut aufgenommen werden.
Aus Hilton wird MaRriott
Das ehemalige Hilton Hotel beim Casino heißt seit Mitte Jänner „TC Hotel Innsbruck“ und wird nach einem Umbau als „AC Hotel“ der Marriott-Kette wiedereröffnet. Geöffnet hat das Hotel auch in der Umbauphase.