ast hätte schon niemand mehr daran geglaubt: Das Haus der Musik, von der verstorbenen Innsbrucker Bürgermeisterin Hilde Zach befürwortet und vorangetrieben, wird nun endlich Realität. Mitte Oktober wurde das Ergebnis des EU-weiten, offenen Realisierungswettbewerbs der Öffentlichkeit präsentiert.
//Die Jury entschied sich für den Entwurf des Tiroler Architekten Erich Strolz, der sich gegen große Namen wie Coop Himmelb(l)au und Dominique Perrault durchsetzen konnte. Knapp 50 Millionen Euro wird das von ihm geplante Großprojekt kosten – je 20 Millionen Euro kommen dabei von Land Tirol und Stadt Innsbruck, den Rest trägt der Bund.
Orchester und Theater.
Zu den größten Nutznießern des Neubaus zählt mit Sicherheit das Tiroler Symphonieorchester Innsbruck (TSOI), dessen Musiker sich schon länger mit suboptimalen Probenbedingungen in den veralteten Stadtsälen herumschlagen.
Auch die Kammerspiele waren in den letzten Jahren mit Wasserschäden und Lärmbelästigung konfrontiert und dürfen sich im neuen Haus der Musik auf neue Räumlichkeiten für ca. 220 Zuschauer freuen. Von Herbst 2015 bis zur Neueröffnung 2018 werden die Theatervorstellungen wahrscheinlich in einem Übergangsquartier vor den Probebühnen des Tiroler Landestheaters stattfinden.
Ausbildungsstätte.
„Mit dem Haus der Musik werden optimale Arbeitsbedingungen sowie adäquate Probe- und Unterrichtsräume für Musikschaffende, Studierende und Lehrende geschaffen“, erklärte Innsbrucks Bürgermeisterin Christine Oppitz-Plörer bei der Präsentation des Siegerprojekts die Hauptaufgabe des neuen Gebäudekomplexes.
//So kann zum einen das Mozarteum Innsbruck seine Ausbildungsstätten im Haus der Musik unter einem Dach vereinen, zum anderen hat auch das Tiroler Landeskonservatorium zusätzlichen Raumbedarf für erweiterte Unterrichtszweige sowie zur Wiedererrichtung der Bibliothek angemeldet.
Zusätzlich wird das Haus der Musik dem Institut für Musikwissenschaften, einer Gemeinschaftsbibliothek, den Tiroler Landesvereinen für Musik sowie den Festwochen der Alten Musik Raum bieten.
Zeitplan und letzte Diskussionen.
Los gehen die Bauarbeiten im Herbst 2015: Zunächst werden die Weiler-Fresken und die Orgel aus den Stadtsälen abgebaut. Dann folgt der Abbruch des Bestandsgebäudes. 2018 soll das Haus der Musik in Betrieb genommen werden.
//Letzte Diskussionen gibt es derzeit noch um die Fassade des Gebäudeentwurfs von Architekt Erich Strolz. Hier wurde von der Jury empfohlen, die Visualisierung nicht zu 100 Prozent zu übernehmen und eine weitere Bearbeitung anzustreben. Von Seiten der Stadt wird dieser Aspekt aber nicht als „matchentscheidend“ gesehen: Im Großen und Ganzen sei man sehr zufrieden.