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JULI 2014

INTERVIEW

Keine Abnutzungserscheinung

2004 fand die p.m.k in der Innsbrucker Bogenmeile eine endgültige Bleibe. Obmann Chris Koubek erklärt das Prinzip der „Plattform mobile Kulturinitiativen“ und blickt auf ein Jahrzehnt erfolgreicher Kulturarbeit zurück.

Foto: Franz Oss
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Wie funktioniert die p.m.k? Chris Koubek: Das gesamte Jahresprogramm – derzeit rund 150 Veranstaltungen – wird von den p.m.k-Mitgliedern bestritten. Das sind momentan 30 gleichberechtigte Kulturvereine abseits des alternativen Mainstreams, die in der p.m.k auf eigenes finanzielles Risiko veranstalten. Ihnen wird die gesamte Infrastruktur zur Verfügung gestellt. Den Vereinen bleiben die Einnahmen an Tür und Bar, dafür zahlen sie einen geringen Miet- und Betriebskostenanteil. Dieser und Kultursubventionen von Bund, Land und Stadt garantieren seit zehn Jahren den Fortbestand der Plattform.

 

Wenn du zehn Jahre p.m.k Revue passieren lässt: Worauf bist du stolz? Dass sich unser Programm über einen derart langen Zeitraum ganz organisch ergibt und wir keine Abnutzungserscheinungen wahrnehmen. Unsere Mitgliedsvereine sorgen selbstverantwortlich für eine Quantität und Qualität, die ein von zentraler Stelle aus programmiertes Kulturzentrum so wohl nur schwer erreichen könnte. Die Subkulturen sind in der Zwischenzeit ja derart ausdifferenziert, dass sie für Einzelne kaum mehr zu überblicken und präsentieren sind. Wir veranstalteten in den vergangenen Jahren oft Acts, die wenige Jahre später auf den großen Bühnen spielten: Stichwort Kreisky, Electro Guzzi oder Soap & Skin, die ihre ersten Innsbruck-Konzerte bei uns absolvierten. Bei Jamie Lidell, Liars, Earth, Apparat und Modeselektor war es ähnlich. Diese Liste ließe sich lange fortsetzen.

 

 

Blick zurück. Obmann Chris Koubek über zehn Jahre Kulturarbeit

 

 

 

 

Wo gab es Probleme? Das Negativste in der p.m.k-Geschichte war, dass uns 2007 eine Gruppe Rechtsextremer als dezidiertes Angriffsziel auserkoren hatte. Es gelang uns damals, diese Form der rechten Gewalt sehr gut zu dokumentieren. Die Folge waren Diskussionen auf höchster politischer Ebene bei Stadt und Land, Verhaftungen und Verurteilungen der rechten Rädelsführer und außerdem der Ausschluss eines Vereins. Seitdem hat sich die Stimmung in der gesamten Bogenmeile wesentlich verbessert.

 

Vielen Dank für das Gespräch.