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DEZEMBER 2014

Kino

cool wie gosling

Dem belgischen Regisseur Michael R. Roskam gelingt mit „The Drop“ ein grundsolides Gangster-Drama, das sich gekonnt und bewusst unterkühlt bei den neueren der Hollywood-Klischees bedient.

Kritik: Klaus Erler
Fotos: abc-films
D

en Regisseur Michael R. Roskam nicht zu kennen, ist (noch) verzeihlich: „The Drop“ ist nach „Bullhead“ erst der zweite abendfüllende Spielfilm des Belgiers. Seinen kurzen Geheimtipp-Status wird Roskam über diesen Film aber mit Sicherheit verlieren: Zu gut gemacht ist sein aktuelles Krimi-Drama, zu überzeugend gehen die von ihm meisterhaft ausgewählten Schauspieler in ihren Rollen auf, als dass Hollywood nach „The Drop“ nicht größere Begehrlichkeiten entwickeln könnte.

zum wiedersehen.

Es wird dann auch nicht schaden, dass Roskam offensichtlich keine größeren Berührungsängste hat, wenn es um das eine oder andere Klischee geht: Seine Hauptdarsteller sind zwar keine eindimensionalen Charaktere, ihre Höhen und Tiefen sind aber derart gestaltet, dass sie dem regelmäßigen Kinogeher bekannt vorkommen werden.

Ein brillanter Tom Hardy ist als geläuterter Barkeeper mit krimineller Vergangenheit ähnlich undurchschaubar und cool wie vor Kurzem noch Ryan Gosling als geläuterter Fahrer mit krimineller Vergangenheit in „Drive“. James Gandolfini erfüllt in seiner letzten Rolle den „müden Brutalo“ einmal mehr mit Leben. Noomi Rapace schließlich hat als gequält-nervöse Schöne mit Vergangenheit schon einmal an der Seite von Colin Farrell in „Dead Man Down“ überzeugt. Auch Matthias Schoenaerts ist als kleinkrimineller Psychopath keine Typen-Neuerfindung, aber ebenso wie seine Kollegen perfekt gecastet.

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Die Handlung? Rasch erzählt: Ein Barchef legt sich mit der Russen-Mafia an. Ein Psychopath legt sich mit einem Barkeeper an, der verliebt sich zuerst in den Hund, dann in die zum Hund dazugehörende Frau, die Angst vor ihrem Ex, dem Psychopathen, hat. Ob das alles gut ausgehen kann? Fraglich. Die Qualität des Films? Dennoch groß – allen Beteiligten sei Dank!