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OKTOBER 2016

Ökomustang

Der Ford Mustang ist erstmals offiziell in Österreich erhältlich. Als Vierzylinder punktet er mit moderatem Benzinverbrauch und ausreichenden Leistungsreserven.

Fotos: Franz Oss
Ökomustang
Ökomustang

Gut gelungen. 

Mit diesem Auto verdreht man Hälse.

Ökomustang
D

rei Fragen zu Beginn: Würdest du lieber 45.700 Euro für einen Ford Mustang der aktuellen sechsten Modelllinie ausgeben oder 57.800 Euro? Die Antwort dürfte klar sein.

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Auch die zweite Frage lässt sich wohl rasch beantworten: Tankst du lieber durchschnittlich 10,5 Liter Super auf hundert Kilometer oder mindestens 13 Liter? Klar, 10,5 Liter gewinnen!

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Bei der dritten Frage wird es dann kniffelig: Fährst du den Mustang lieber als 5,0-Liter-V8 mit typisch-amerikanischem Motorröhren und -blubbern oder als 2,3-Liter-Vierzylinder, dessen Säuseln man kaum hört? Auch dazu hätte die 6020-Testredaktion eine klare Antwort und würde dafür auch gern die jeweils schlechtere Option aus den ersten beiden Fragen in Kauf nehmen. Allein, es wird nichts daraus, als Testwagen kommt der Ford Mustang 2,3 Liter Eco-Boost. 

Schön wie lange nicht.

Jetzt gilt es, die eigenen Vorurteile in Zaum zu halten und zu schauen, ob und wie Mustang und Vierzylinder überhaupt zusammenpassen können. Geht es um die Optik, gibt es da gar kein Problem: Die aktuellen Modelle sind von außen nur vom Profi zu unterscheiden, der 2015 vorgestellte

Ford Mustang 2,3 l Ecoboost Fastback Automatik

 

MOTOR: 2,3 Liter 4-Zylinder

ANTRIEB: Hinterrad

GETRIEBE: 6-Gang-Automatik

LEISTUNG: 233 KW / 317 PS

Drehmoment: 434 Nm

Höchstverbrauch: 234 km/h

Testverbrauch: 10,5 Liter

Preis ab: 49.600 Euro

Preis Testwagen: 57.300 Euro

Motor 6020 A204 Innenansicht

 

Mustang ist hinreißend gut gelungen und auf eine hemdsärmelige Art schön wie schon lange kein Amerikaner mehr. Weniger nach Vierzylinder kann ein Auto kaum aussehen. Der 2,3 Liter Ecoboost hat ihn aber, den Vierzylinder, auch wenn das angesichts der damit mobilisierten 317 PS eigentlich gar nicht schlimm ist.

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Mit der Automatik kombiniert wird der Mustang damit wahlweise zum Gleiter (D-Stellung) oder GTI-Jäger (S-Stellung), die brachiale Sport-Show überlässt er dennoch seinem großen 8-Zylinder-Bruder. Der Heckantrieb reagiert sensibel, ein Schwänzeln der Hinterachse lässt sich ohne Probleme provozieren, bevor die elektronischen Regelsysteme beginnen,

pubertären Übermut zu glätten. Die Federung ist sportwagentypisch hart mit ausreichenden Komfortreserven, die Inneneinrichtung hochwertig, allerdings mit spürbarer Nähe zum Ford-PKW-Programm. Was im Kern bleibt, ist der große Auftritt: In der Stadt, wenn Buben und Mädels jeden Alters sich die Hälse nach dem Mustang verdrehen, auf der Autobahn, wenn Hyundai Tiburions verschreckt von der Überholspur hopsen, um den Mustang vorbei- zulassen. Das macht richtig Spaß, auch im Vierzylinder, und darum geht's schlussendlich, wenn man rund 50.000 Euro für ein Auto ausgegeben hat.