er Polizist Asger Holm (Jakob Cedergren) arbeitet nach einer Strafversetzung in der Notrufzentrale. Mit diesem Job offensichtlich unzufrieden, macht er zwar Dienst nach Vorschrift, kann sich in seine neue Arbeitssituation allerdings nur mit Mühe einfinden. Dass Asger eine Gerichtsverhandlung wegen Totschlags bevorsteht und sein bereits löchriges Nervenkostüm durch den wiederkehrenden Ablauf psychisch fordernder Telefongespräche immer weiter aufgerissen wird, verschlimmert die Situation zusätzlich.
Unheilvoller Höhepunkt.
Am Abend vor seiner Gerichtsverhandlung nimmt Asger den Anruf einer jungen Frau entgegen, die zunächst wirkt, als wäre sie unter Drogeneinfluss. Durch die Art ihrer Wortmeldungen hellhörig geworden, erkennt Asger rasch, dass die Frau in Codes spricht, um als zu Tode erschrockenes Entführungsopfer unbemerkt Hilfe rufen zu können.
//In Asger findet sie zunächst ein professionelles Gegenüber. Als ehemaliger Polizist leitet er alle notwendigen Schritte effizient und schnell ein. Rasch zeigen sich jedoch erste Brüche. Der Situation nervlich nicht gewachsen, trifft Asger zunehmend Fehlentscheidungen.
Im Wettlauf gegen die Zeit wird klar, dass hier ein unkontrollierbar gewordener Kriminalfall auf seinen unheilvollen Höhepunkt zusteuert.
Hörbuch im Kino.
„The Guilty“ ist das nervenaufreibende Debüt des schwedischen Regisseurs Gustav Möller. Um seine Geschichte zu erzählen, wählt Möller einen stilistischen Weg, der an Steven Knights „Locke – No turning back“ mit Tom Hardy erinnert: Die Kamera verweilt über die gesamte Dauer des Films beim Protagonisten, die Handlung wird ausschließlich über dessen Mimik und die von ihm geführten Telefongespräche erzählt.
//Was anstrengend klingt, funktioniert dank großartiger Kamera und bestechender schauspielerischer Leistung von Hauptdarsteller Jakob Cedergren bestens: Ähnlich wie bei Hörbüchern beginnt man als Zuseher, den Verlauf des Verbrechens, zu dessen Ohrenzeuge man in Echtzeit wird, mit eigenen Bildern auszuschmücken. Dabei wird die Nervosität des Hauptakteurs zur eigenen Nervosität, minimalste Geräusche entwickeln sich zu gewaltigen Spannungsverdichtern und die emotionalen Ausbrüche Asgers bekommen die Intensität einer Großexplosion im Hollywood-Blockbuster.