o läuft eine klassische Zwischennutzung nun mal, sie ist immer wacklig“, sagt Paul Klumpner. Gemeinsam mit seinen Mitstreitern Vinzenz Mell und Hannes Baumann hat er seit letztem Herbst das Motel nahe der Olympiabrücke als facettenreiches Kulturprojekt zur Belebung des brachliegenden Areals betrieben. Nun ist von Abriss und Umgestaltung die Rede, Genaueres wird erst in den kommenden Wochen verhandelt.
//Das Ende vom Motel in seiner bisherigen Form steht also fest. Von Frust aber keine Spur, schließlich war schon am Anfang klar, dass die Nutzung nur temporär ist. „Wir sind sehr froh über das, was bisher geschehen ist. Wir fragen uns nicht, was wir mit dem Motel gemacht haben, sondern was das Motel aus uns gemacht hat“, sagt Vinz ganz philosophisch.
Langfristig planen konnte der Verein nur zwei Events, nämlich die „Motel Talks“ und das „Grand Motel Festival“ im Sommer, alles andere kam von selbst. „Es war eine Spielwiese, wir konnten viele Sachen ausprobieren“, erzählt Vinz.
//Aktuell sind noch der Steg und die weiße Treppe der Architektentruppe Krater Fajan sowie die Ausstellung „Eyewitnessing Iraq“ des Kriegsfotografen Flo Smith zu sehen. Dieser nahm Kontakt zu den Motel-Jungs auf, so wurde kurzerhand eine Kooperation vereinbart. Der Fotograf bietet außerdem seine Prints zum Verkauf an, mit den Einnahmen möchte er Flüchtlinge von Bagdad bis Europa fotografisch begleiten.
Sogar eine Hochzeit.
Flo Smith hat sich auch bereiterklärt, die letzten Tage vom Motel festzuhalten. Das ist nur eines von vielen Beispielen für das immer größer werdende Netzwerk rund um den Verein Brache.
Die Innsbrucker Lebensmittelkooperative ist beispielsweise in einem Jahr von 30 auf 80 Mitglieder gewachsen und war auch maßgeblich an der Belebung des Areals beteiligt. Sie lud zum Erntedank- und Willkommensfest ein, gekocht wurde auch für und mit den Flüchtlingen in den Tennishallen am Tivoli. Im Motel wurde sogar eine Foodcoop-interne Hochzeit gefeiert. Das Paar fand, dass das Gelände gut repräsentiere, wer sie sind und wofür sie stehen. „Es ist doch nett hier“, so Braut Simone.
//„Was wir hier gemacht haben, hat sich rumgesprochen, so kamen die Leute auf uns zu. Vieles entstand spontan, aber gerade das ist doch das Schöne daran“, sagt Paul. Jetzt heißt es allerdings abwarten. Paul und Vinz sind schon auf der Suche nach neuen Lösungen.
www.motelinn.info
„Es war eine Spielwiese, wir konnten viele Sachen ausprobieren.“
Vinz