Wir empfehlen
NOVEMBER 2015

Ein Sandkasten als Spielverderber

„P2“, der zweite PEMA-Turm, lässt auf sich warten. Ein Problem soll der zu hohe Grundwasserspiegel sein – was zu einem gewissen Teil auch stimmt. Doch der wahre „Spielverderber“ ist etwas banaler.

Fotos: PEMA, Jan Hetfleisch
Ein Sandkasten als Spielverderber

ZUKUNFTSMUSIK. Wo 2017 der „P2“-Komplex eröffnet werden soll, prangt im Moment noch eine riesige Baugrube.

N

ur nicht den Kopf in den Sand stecken“, dürfte sich PEMA-Chef Markus Schafferer gedacht haben, als ihm von Seiten der Stadt ein negativer Bescheid zum Start der „P2“-Bauarbeiten in der Amraserstraße ausgestellt wurde. 60 Millionen Euro beträgt das Bauvolumen, unzählige Bauverhandlungen gab es bereits, so gut wie alle Genehmigungen wurden eingeholt – und nun fehlt der Nachweis, wo der Spielplatz aufgestellt werden soll. Der Baustart scheitert also an zwei Schaukeln und einer Sandkiste. „Wenn man das so hört, kann man das eigentlich gar nicht glauben“, meint Markus Schafferer, „wir schaffen mit der Begegnungszone, der Stadtbücherei und einem Saal für das Trommel-Projekt enorm viel öffentlichen Raum am und im ‚P2’-Turm. Vor allem sehen wir die Notwendigkeit eines Spielplatzes nicht gegeben, da sich der Rapoldipark in unmittelbarer Nähe zum Gebäude befindet.“

// 

Der Stadt dürften aber selbst die Hände gebunden sein, da die Bauordnung Landessache ist – und in der steht auch festgeschrieben, dass Wohngebäude mit mehreren Einheiten einen Spielplatz haben müssen.

Begegnungszone gestrichen.

„Wir haben bezüglich dieser Vorgaben schon des Öfteren mit der Stadt telefoniert. Wie es aussieht, werden wir die Begegnungszone, die mit dem Museumsquartier in Wien vergleichbar wäre, streichen und dort den Spielplatz aufstellen“, heißt es von Seiten der PEMA. Die Begegnungszone, auch Kulturplattform genannt, wurde von Andreas Braun (ehemaliger Chef der Tirol Werbung und langjähriger Geschäftsführer der Swarovski-Kristallwelten) konzeptioniert und sollte öffentlich zugänglich sein. „Wir wollten mit der Kulturplattform die Stadt bereichern. Aber es scheint, als sei der Spielplatz unumgänglich. Wir haben die Pläne nun in abgeänderter Form der Stadt überreicht“, bestätigt Schafferer.

// 

Ganz aufgegeben hat man aber noch nicht. Denn auch wenn die Pläne nun Schaukeln und Sandkasten ausweisen, soll mit der Stadt noch einmal gemeinsam evaluiert werden, ob angesichts des schon vorhandenen Platzangebots für die Öffentlichkeit die Begegnungszone vielleicht doch umgesetzt werden kann.

Ein Sandkasten als Spielverderber

„P2“ im Überblick

Stadtbücherei

Die Stadtbücherei bekommt im „P2“ einen großzügigen Platz: 3.600 Quadratmeter stehen der Bibliothek dann zur Verfügung.

 

 

Wohnungen

Der Wohnturm soll vor allem kleine Wohnungen – Zielgruppe: Studenten – beherbergen. Wie viele Wohnungen entstehen sollen, ist derzeit noch nicht bekannt.

 

Begegnungszone

Ob die Begegnungszone kommt, ist noch nicht ganz geklärt. Sollten sich Stadt und PEMA-Gruppe darauf verständigen, dass die öffentlichen Flächen auch als Spielfläche für Kinder geeignet sind, könnte die Begegnungszone doch noch umgesetzt werden.

 

Stadtcafé 2.0

Das Stadtcafé wird wohl wieder seine Pforten öffnen. Nachdem das Lokal dem Haus der Musik weichen musste, soll es im „P2“ eine Fortsetzung geben. Geplant ist wieder ein Club für Studenten und junge Nachtaktive. Ob der Club auch wieder unter dem Namen Stadtcafé eröffnet, ist noch unklar.