ur nicht den Kopf in den Sand stecken“, dürfte sich PEMA-Chef Markus Schafferer gedacht haben, als ihm von Seiten der Stadt ein negativer Bescheid zum Start der „P2“-Bauarbeiten in der Amraserstraße ausgestellt wurde. 60 Millionen Euro beträgt das Bauvolumen, unzählige Bauverhandlungen gab es bereits, so gut wie alle Genehmigungen wurden eingeholt – und nun fehlt der Nachweis, wo der Spielplatz aufgestellt werden soll. Der Baustart scheitert also an zwei Schaukeln und einer Sandkiste. „Wenn man das so hört, kann man das eigentlich gar nicht glauben“, meint Markus Schafferer, „wir schaffen mit der Begegnungszone, der Stadtbücherei und einem Saal für das Trommel-Projekt enorm viel öffentlichen Raum am und im ‚P2’-Turm. Vor allem sehen wir die Notwendigkeit eines Spielplatzes nicht gegeben, da sich der Rapoldipark in unmittelbarer Nähe zum Gebäude befindet.“
//Der Stadt dürften aber selbst die Hände gebunden sein, da die Bauordnung Landessache ist – und in der steht auch festgeschrieben, dass Wohngebäude mit mehreren Einheiten einen Spielplatz haben müssen.
Begegnungszone gestrichen.
„Wir haben bezüglich dieser Vorgaben schon des Öfteren mit der Stadt telefoniert. Wie es aussieht, werden wir die Begegnungszone, die mit dem Museumsquartier in Wien vergleichbar wäre, streichen und dort den Spielplatz aufstellen“, heißt es von Seiten der PEMA. Die Begegnungszone, auch Kulturplattform genannt, wurde von Andreas Braun (ehemaliger Chef der Tirol Werbung und langjähriger Geschäftsführer der Swarovski-Kristallwelten) konzeptioniert und sollte öffentlich zugänglich sein. „Wir wollten mit der Kulturplattform die Stadt bereichern. Aber es scheint, als sei der Spielplatz unumgänglich. Wir haben die Pläne nun in abgeänderter Form der Stadt überreicht“, bestätigt Schafferer.
//Ganz aufgegeben hat man aber noch nicht. Denn auch wenn die Pläne nun Schaukeln und Sandkasten ausweisen, soll mit der Stadt noch einmal gemeinsam evaluiert werden, ob angesichts des schon vorhandenen Platzangebots für die Öffentlichkeit die Begegnungszone vielleicht doch umgesetzt werden kann.
Thema Grundwasser.
Der Baustart könnte sich aber in jedem Fall noch weiter verzögern, denn der Grundwasserspiegel muss noch etwas sinken. „Aufgrund des Spielplatz-Problems haben wir mit dem Bau der Tiefgarage auch abgewartet“, erklärt man die Entscheidung. Die PEMA hätte zwar die Erlaubnis, das Grundwasser abzupumpen und in die Sill abzuleiten, doch dazu wird es nicht mehr kommen. „Die Kosten für die Errichtung der Anlage rentieren sich für die paar Wochen nicht. Spätestens Ende November ist der Grundwasserpegel so weit gesunken, dass die Tiefbauarbeiten auch so beginnen können“, meint Schafferer.
//Ob die Bauarbeiten dann endlich ohne weitere Verzögerungen starten und wie geplant voranschreiten können, und ob der 50 Meter hohe Turm tatsächlich 2017 eröffnet wird, steht derzeit in den Sternen.
„P2“ im Überblick
Stadtbücherei
Die Stadtbücherei bekommt im „P2“ einen großzügigen Platz: 3.600 Quadratmeter stehen der Bibliothek dann zur Verfügung.
Wohnungen
Der Wohnturm soll vor allem kleine Wohnungen – Zielgruppe: Studenten – beherbergen. Wie viele Wohnungen entstehen sollen, ist derzeit noch nicht bekannt.
Proberaum für Trommler
Die Trommelgruppe Free Beat Company, ein Sozialprojekt der Stadt Innsbruck, bekommt einen Proberaum. Die 120 Quadratmeter konnte die Stadt für zehn Jahre mietfrei herausverhandeln.
Begegnungszone
Ob die Begegnungszone kommt, ist noch nicht ganz geklärt. Sollten sich Stadt und PEMA-Gruppe darauf verständigen, dass die öffentlichen Flächen auch als Spielfläche für Kinder geeignet sind, könnte die Begegnungszone doch noch umgesetzt werden.
Stadtcafé 2.0
Das Stadtcafé wird wohl wieder seine Pforten öffnen. Nachdem das Lokal dem Haus der Musik weichen musste, soll es im „P2“ eine Fortsetzung geben. Geplant ist wieder ein Club für Studenten und junge Nachtaktive. Ob der Club auch wieder unter dem Namen Stadtcafé eröffnet, ist noch unklar.
PEMA 3?
Markus Schafferers Vision von einem Mini-Manhattan rund um den Innsbrucker Bahnhof lebt: So hat der Chef der PEMA-Gruppe bereits den nächsten Turm im Visier. Er soll sich südlich den Hauptbahnhofs befinden und in den nächsten Jahren gebaut werden.