uf den Straßen rund um Stockholm und quer durch das schwedische Niemandsland, dort wo sich Luchs und Elch Gute Nacht sagen, zeigte der neue Mini Clubman, wie er die Themen Langstreckentauglichkeit, Variabilität und Fahrkomfort in der Praxis umzusetzen versteht.
//Der bisher größte Mini in der Unternehmensgeschichte tritt nun mit einer um knapp 30 Zentimeter verlängerten, und um neun Zentimeter verbreiterten Karosserie an. Auch der Radstand ist bei der bayrisch-britischen Langversion um zehn Zentimeter auf jetzt 2,67 Meter angewachsen. Darüber hinaus hat man die bisher gegenläufig zu öffnende Clubdoor auf der Beifahrerseite zugunsten von zwei „konservativen“ Türen ersetzt.
//Geblieben sind die zweiflügeligen, von einer Blechkante eingefassten Hecktüren, auch Split Doors genannt, die den Zugang zum 360 Liter fassenden Laderaum ermöglichen. Besonders ins Auge stechen die neu designten, horizontalen und chromgefassten Endleuchten, die in die Türflügel integriert sind.
Womit wir gleich bei einer der angenehmsten Tugenden des neuen Kombis angelangt sind: Der Maximus im Mini-Club offeriert nach dem Umklappen der Rücksitzlehnen ein üppiges Stauvolumen von bis zu 1.250 Litern und kann beispielsweise schmucke „Billy“-Regale eines bekannten schwedischen Einrichtungshauses in seinem Bauch verschwinden lassen.
//Praktisches Detail am Rande: Die beiden Ladeluken lassen sich optional mittels Fußbewegung unterhalb der Stoßstange öffnen. Der zweckdienliche Zauber funktioniert allerdings nur für den Einlass; das Schließen der beiden Pforten erfolgt konservativ manuell.
Blinkende Sicherheit.
Das tellergroße Zentralinstrument in der Mitte der Armaturenlandschaft ist noch immer der visuelle Anziehungspunkt des sportlich konzipierten Cockpits, das als Anzeige für Fahrzeug-, Infotainment-, Telefon- und Navigationsdaten genutzt wird. Einen besonderen Showeffekt liefert der LED-Lichtring, der das Instrument einfasst und aktuelle Fahrsituationen mittels Lichtinszenierung anzeigt. Die dezente Spielerei findet sogar am Dach einen weiteren Höhepunkt: In der Dachfinne befindet sich eine rote LED-Statuslampe, die immer dann blinkt, wenn das Fahrzeug versperrt ist.
Unterwegs im Segelmodus.
Durch den längeren Radstand liegt der Clubman souveräner auf der Straße und überzeugt durch ein ausgewogenes Fahrwerk, das Boden-unebenheiten souverän wegfiltert. In der Einstellung „Sport“ offeriert der Newcomer aus Oxford maximales Gokart-Feeling, im Öko-Modus „Green“ wird ein verbrauchsoptimierter Fahrstil (Schaltpunktanzeige usw.) angezeigt. Bei Modellen, die statt der serienmäßigen 6-Gang-Schaltung über das neue Acht-Gang-Getriebe verfügen, lässt sich sogar die sogenannte Segel-Funktion nutzen. Dabei wird zwischen Tempo 50 und 160 km/h der Antriebsstrang abgekoppelt, sobald der Fahrer den Fuß vom Gaspedal nimmt.
Temperamentvolle Zwischensprints.
Zur Markteinführung am 31. Oktober stehen zwei Dreizylinder-Ottomotoren (75 kW/102 PS bzw. 100 kW/136 PS) und ein Vierzylinder-Diesel mit 110 kW/150 PS zur Verfügung. Bei der Fahrpräsentation kamen wir in den Genuss der Cooper S-Variante mit 192 PS und Achtgang-Steptronic, die den 1.465 Kilogramm schweren Clubman in 7,2 Sekunden auf Tempo 100 katapultieren.
//Mini gibt die Höchstgeschwindigkeit des powerstarken Vierzylinders mit 228 km/h an, das wir angesichts des maximalen Tempolimits von 110 km/h auf schwedischen Autobahnen nicht erreichen konnten, aber gerne glauben wollen.
Das Wechselspiel der Steptronic ist beim Fronttriebler kaum merkbar, beim (kontrollierten) Kickdown im freien Gelände – schließlich gilt auf schwedischen Landstraßen ein maximales Bummeltempo von 70 km/h (selten 90 km/h) – war es jedoch sofort spürbar: das typische Gokart-Feeling, das die Marke Mini seit jeher auszeichnet und auch der neue Clubman perfekt beherrscht.
//Die Markteinführung des Mini-Kombis erfolgt am 31. Oktober ab 22.900 Euro (Mini One Clubman 75 kW/102 PS).
MINI Cooper S Clubman
MOTOR: Reihen-Vierzylinder; HUBRAUM: 1.998 ccm; GETRIEBE: 8-Gang-Automatik Steptronic; LEISTUNG: 141 kW/192 PS; DREHMOMENT: 300 Nm; 0 – 100 km/h: 7,1 sec.; SPITZE: 228 km/h; VERBRAUCH: 6,2 l / 100 km, CO2: 144 g/km; MASSE L/B/H: 4.253 / 1.800 / 1.441 mm; GEWICHT: 1.465 kg; PREIS: ab 22.900 Euro; ESTFAHRZEUG: ab 28.800 Euro