assanten bleiben stehen, Handys werden gezückt und von dem ein oder anderen wird er sogar angesprochen. Wenn Fabio Wibmer am Landhausplatz seine Tricks übt, bleibt das nicht lang unbemerkt. „Inzwischen passiert es fast täglich, dass ich erkannt werde“, erzählt der 21-Jährige ein wenig verlegen.
//Fabio Wibmer stammt aus einem kleinen Osttiroler Dorf, ist als Kind schon gern im Wald mit dem Radl gefahren und hat in den letzten Jahren eine rasante Extremsportler-Karriere hingelegt. Erst vor sieben Jahren hat Fabio so richtig mit dem Biken angefangen, seit zwei Jahren wird er von einer Münchner Sportagentur gemanagt. Und dann der Ritterschlag für jeden Extremsportler: ein Sponsoring-Vertrag von Red Bull. „Damit geht ein Traum in Erfüllung. Es gibt nur ganz wenig Tiroler Sportler, die das schaffen.“
Bikebesessen.
Fabio dreht und schneidet seine Videos gemeinsam mit Freunden, einige Clips haben auf YouTube bereits die Schallmauer von einer Million Views durchbrochen. Der Terminkalender lässt fürs Sportmanagement-Studium nur wenig Zeit: Fabio wird für Bikefestivals gebucht und ist fast das ganze Jahr über bei Live-Shows der schottischen Bikelegende Danny MacAskill mit dabei.
//Vor zwei Jahren hat Fabio gemeinsam mit seinem Bruder nach eineinhalb Jahren Vorbereitungs- und Bauzeit im Osttiroler Ainet einen Trial Bike Park eröffnet. Und die Ideen gehen ihm nicht aus: Seit kurzem verkauft er online seine eigene Bekleidungsmarke namens „Sick series“.
„Ich schaue, dass ich zwei bis drei Stunden am Tag auf dem Bike sitze.“
Fabio Wibmer
Deine Stunts sind gefährlich, du probierst ständig Neues und gehst dabei ans Limit. Hast du dich schon einmal ernsthaft verletzt? Fabio Wibmer: Eigentlich nicht. Ein gebrochener Finger, ein paar Zerrungen, das war’s.
Was ist das Schöne an deinem Sport? Wenn ich bike, bin ich im Flow. Ich konzentriere mich auf meinen Trick und vergesse die Welt um mich herum.
Und wie viel trainierst du? Ich schaue, dass ich zwei bis drei Stunden am Tag auf dem Bike sitze, egal auf welchem – ob Trial Bike, Downhill oder Enduro. Ins Fitnessstudio gehe ich nicht, ich trainiere wirklich nur mit dem Bike.
Wie viele Bikes hast du und wie viel kostet dein teuerstes Bike? Da muss ich überlegen.
Ich glaube, ich habe im Moment 13 Bikes. Mein teuerstes Bike wird so um die 10.000 bis 11.000 Euro wert sein. Ich hatte großes Glück, ich hatte immer Sponsoren, die meine Bikes finanziert haben.
Mit dem Sponsor-Vertrag bei Red Bull ist ein großer Traum in Erfüllung gegangen. Hast du noch ein großes Ziel? Ich würde gern mal beim „Red Bull Rampage“ in Amerika mitmachen. Das ist das krasseste Mountainbike-Event der Welt, bei dem es irre Fahrrad-Salti über eine 22 Meter lange Schlucht gibt. Zu diesem Contest werden die Sportler eingeladen. Noch fühle ich mich dazu nicht bereit, aber in oder zwei Jahren wäre ich gern mit dabei.
Ist deine Extremsportler-Karriere Thema bei deinem Sportmanagement-Studium? Eher weniger.
Ich glaube, die meisten meiner Professoren wissen nicht, was ich neben dem Studium noch mache.
Was sagen deine Eltern zu deinen gefährlichen Bike-Stunts? Meine Mama hat Angst, mein Papa schaut sich die Videos hingegen gern an. Beide haben mit der Bike-Szene nichts zu tun, mein Papa ist bei einer Versicherung tätig.
Du bist im Rahmen von Bikefestivals und -shows auf der ganzen Welt unterwegs, wie gefällt dir Innsbruck als Wahlheimat? Mir taugt Innsbruck. Mir gefällt es, dass die Stadt nicht so groß ist, aber dennoch vieles bietet. Auch zum Biken eignet sich die Stadt gut. Viele meiner Freunde studieren in Innsbruck, da kann man abends auch mal ins Jimmy’s gehen.
Vielen Dank für das Gespräch.
Durch die Decke
Diese YouTube-Videos von Fabio Wibmer sorgten für ordentlich Wirbel.