rei Jahre lang war das Akademische Gymnasium Innsbruck in der „Kandidatenphase“, seit kurzem darf sich das älteste Gymnasium Innsbrucks offiziell „IB World School“ nennen. Das bedeutet, dass die Schülerinnen und Schüler, die die internationalen Klassen der Schule besuchen, neben der österreichischen Matura auch das International Baccalaureate (IB) erwerben. Dieses Diplom berechtigt zum Studium an allen Universitäten und Hochschulen auf der ganzen Welt.
40 statt 1.500 Euro.
Von den aufwändigen Vorbereitungen, die das AGI in den letzten Jahren durchlaufen hat, sollen natürlich vor allem die heimischen Jugendlichen profitieren: Sie erhalten in der öffentlichen Schule eine international anerkannte Ausbildung, die ihnen den Sprung ins Ausland erleichtern soll. In zweiter Linie sehen die Verantwortlichen jedoch auch Vorteile für den Wirtschaftsstandort Tirol: Kinder von internationalen Fachkräften, die beruflich ins Land kommen, erhalten eine schulische Ausbildung, die an ihren bisherigen Bildungsweg anschließt und ihnen auch nach dem Aufenthalt in Tirol alle Möglichkeiten bietet.
Der Lehrplan der ISI-Klassen am Akademischen Gymnasium Innsbruck unterscheidet sich vor allem durch die Fremdsprachen-Fokussierung von anderen.
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Vergleichbare Ausbildungen gibt es fast ausschließlich an Privatschulen, die ein monatliches Schulgeld von mindestens 1.500 Euro verlangen. Die Eltern der AGI-Schüler zahlen für die Teilnahme am sogenannten ISI-Zweig 40 Euro pro Monat – der Rest des Mehraufwands (Zusatzausbildung der Lehrer etc.) wird vom Bildungsministerium, dem Land Tirol, dem Landesschulrat, der Wirtschaftskammer sowie der Industriellenvereinigung getragen. Der Startschuss für die IB-Autorisierung des Gymnasiums in der Angerzellgasse erfolgte bereits
2011, als der Landesschulrat den Auftrag erteilte, eine internationale Klasse zur Vorbereitung der Zertifikatserlangung einzuführen.
Unterricht auf Englisch.
Der Lehrplan der ISI-Klassen am Akademischen Gymnasium Innsbruck unterscheidet sich vor allem durch die Fremdsprachen-Fokussierung von anderen. Neben dem besonders intensiven Englisch-Unterricht (inklusive Sprachreisen) werden auch
Fächer wie Geografie, Biologie und Physik bereits in der Unterstufe auf Englisch unterrichtet – mit Unterstützung von Native Speakern. Das IB-Diplom legen die Schülerinnen und Schüler in der 12. Schulstufe parallel zur österreichischen Zentralmatura ab. Die unterrichtenden Lehrpersonen werden in Fortbildungskursen auf die IB-spezifischen Unterrichtsinhalte vorbereitet. Weltweit gibt es rund 4.000 Schulen, die Kinder und Jugendliche über das International-Baccalaureate-Programm auf einen internationalen Bildungsweg vorbereiten.