Wir empfehlen
MAI 2016

Geil und böse

Die deutsch-österreichische Rock-Kombo Katinka hat eine Sängerin, die in sich die Theatralik von Till Lindemann von Rammstein und Serj Tankian von System of a Down vereint. Da kann die 6020-Musikredaktion nur hellhörig werden.

Foto: Simon Hegenberg, Julian Haas
U

m das musikalisch-kosmische Gleichgewicht aufrechtzuerhalten, braucht es dringend einen Gegenpol zu den Lanas del Rey und Soap & Skins dieser Welt. Hierfür ist Katinka bestens geeignet. Denn wenn Sängerin Kata mit rollendem „R“ postuliert, auf gar keinen Fall Kette rauchend herumzusitzen und nur aufs große Glück warten zu wollen, dann rüttelt das einen ordentlich auf. Ein bisschen augenzwinkernde Crazyness gehört dazu und macht munter.

// 

Was manche überrascht: Das Ganze funktioniert auch in deutscher Sprache. „Als wir die Band gegründet haben und sich Kata mit ihrem Vorhaben vorstellte, auf Deutsch zu singen, waren wir zunächst skeptisch“, erzählt Gitarrist Raphi. Schließlich assoziiert man deutschsprachige Texte immer noch mit der Schlagerszene, selbst wenn es seit Jahrzehnten viele wunderbare Alternative-Bands gibt.

 

Aber egal – Kata überzeugte die Jungs mit ihrer starken Bühnenpräsenz und seither zeigen Katinka, wie es anders geht. Und liefern eine spannende Fusion aus unterschiedlichsten Rockelementen und „geilen, bösen Texten“, wie der gebürtige Axamer Raphi sagt.

Ziehsöhne Mannheims.

Wie kamen Tom und Raphi, zwei Österreicher, überhaupt nach Deutschland? „Wir sind Studienkollegen an der Popakademie in Mannheim“, erzählt Bassist Tom. An dieser Institution kann man alles über Songwriting und Produktion sämtlicher Genres lernen, egal ob Rock, Metal oder Electro, oder auch die Business-Seite mit

Eventmanagement, Bühnen- und Lichtdesign studieren. „Als wir anfingen, verband uns sofort unsere Bewunderung für die Red Hot Chili Peppers. Und Guns’n’Roses. Und viele andere Bands“, erzählt Tom. Er kommt übrigens aus dem Salzburger Land. An Mannheim schätzen die zwei Burschen die „inspirierende Industrieromantik, vor allem im kreativen Stadtteil Jungbusch. Dieser steht den hippen Berliner Vierteln um nichts nach“, erzählen die Musiker enthusiastisch. Nichtsdestotrotz sind Raphi die Connections zur Tiroler Szene sehr wichtig. Er pflegt nämlich mehrere musikalische Freundschaften zu Bands wie Divine Line und Skyshape. Diese übernehmen auch den Support fürs Katinka-Konzert im Weekender am 14. Mai.