um Rugbyspielen brauchen wir nur einen fixen Platz – und schon können wir loslegen“, erzählt Jannik Hainke vom Rugby Club Innsbruck. Genau dieser Umstand macht es auch schwierig: „Wir werden leider oft hin- und hergeschoben und haben auch kein richtiges Clubhaus“, sagt der 21-Jährige. Mal dienen die Spielstätten am Tivoli, mal in Hötting West als nur kurzfristig buchbare Trainings- und Spielplätze, solche Unregelmäßigkeiten erschweren die Etablierung dieser Sportart. Zum Training des Innsbrucker Rugby-Bundesligisten kommen dennoch jeweils 20 bis 30 Spieler, die gerne mitmachen, einige treue Zuschauer lassen sich die Spiele ebenso nicht entgehen. Dabei wäre Rugby ein spannendes Spektakel, vor allem vor Publikum.
//Dieses ist für das erdige und dynamischere Rugby-Spiel oft leichter zu begeistern als für das überkomplizierte American Football. Darf man das so stehen lassen? „Sag das keinem Footballspieler, aber wir hören das ganz gern“, scherzt Jannik.
Dass die Spieler ungeschützt aufs Feld ziehen, ist ein weiterer Teil der Rugby-Faszination. Für bestimmte Positionen wird lediglich ein Ohrenschutz empfohlen – „damit sie im Eifer des Gefechts nicht abgerissen werden“, erzählt der Wirtschaftsrechtsstudent. Voller Körpereinsatz ist erlaubt, es darf getackled, also ein ballführender Gegner gefangen und gehalten oder gar vom Ball getrennt werden. Beinstellen, Sperren ohne Ball oder Schlagen werden hingegen als Foul geahndet. Trotz der vermeintlich rohen Gewalt gilt unter Rugby-Spielern ein hoher Ehrenkodex. Einem Schiedsrichter begegnet man etwa immer mit Respekt: Falls ein Spieler gegen seine Entscheidungen protestiert, rügen ihn sowohl Mitspieler als auch die Zuschauer.
Es ist Rugby. Im Schnee.
Zur Entspannung wird während oder nach einem Rugby-Spiel der Pubkultur gefrönt. Die Mitglieder des Innsbrucker Rugby-Teams sind regelmäßig im Galway Bay anzutreffen.
Hier haben sie ihre eigene Rugby-Ecke. Jannik freut sich schon auf die Spiele des Six Nations Cup, die dort am Wochenende bis Mitte März gezeigt werden: „Wir werden oft gefragt, wie bestimme Spielabläufe funktionieren, und geben auch sehr gerne Auskunft über die Regeln. Wir wollen den Leuten Rugby näherbringen.“
//So entstand auch die Idee vom Rugby im Schnee: „In Italien oder Spanien gibt’s Beach-Rugby-Turniere, und wir wollen es jetzt so machen, wie wir es können“, erzählt Jannik. So findet am 5. und 6. März erstmals ein internationales Snow-Rugby- Turnier am Patscherkofel statt. Hier treffen sich Spieler und Interessierte im Rahmen eines Events mit DJ, Drinks und Matches im Schnee, der Eintritt ist frei. Teilnehmen dürfen aus Sicherheitsgründen nur erfahrene Spieler in richtigen Teams, aber: „Wer mal ein Tackling ausprobieren möchte, kann uns vor Ort einfach fragen: In den Spielpausen zeigen wir ihnen gerne, wie es geht“, verspricht Jannik.
„Wir werden leider oft hin- und hergeschoben und haben auch kein richtiges Clubhaus.“
Jannik Hainke
Internationales Snow-Rugby-Turnier
am 5. & 6. März 2016
Gespielt wird jeweils ab 10 Uhr am Patscherkofel, den Sound liefert DJ Benni Pineapple, es gibt Shotbars und Merchandise-Stände. Den Olympiaexpress erreicht man auch bequem mit den Öffis (Linie J). Das Turnier- und Partygelände befindet sich direkt neben dem Restaurant Olex. Die Aftermatch-Party steigt dann am Samstag im Galway Bay und Sixty Twenty. Am Sonntag finden die K.-O.-Runden statt.
Wie sehen die Matches aus?
Die teilnehmenden Teams kommen aus Österreich, Deutschland und Italien. Mit von der Partie sind auch zwei Mannschaften des hiesigen Rugby Clubs, unter anderem die Innsbrucker Old Boys, ein Team aus ehemaligen Spielern, das sich extra fürs Snow-Rugby-Turnier formiert.
Aus der klassischen Rugby-Variante mit 15 Spielern pro Team stehen sich in dieser Spaßversion zwei Mannschaften mit je fünf Mitgliedern gegenüber, maximal fünf weitere dürfen eingewechselt werden. Das Feld misst 25 x 35 Meter, ein Match dauert 2 x 5 Minuten. Es gelten die Standardregeln, wobei einige vereinfacht wurden: Kicken ist etwa verboten und der Ball darf nur zurückgepasst werden. Ein Versuch, wobei der Ball in einen bestimmten Bereich des gegnerischen Feldes platziert wird (ein sogenannter Try), bringt statt fünf nur einen Punkt, dafür sind Tackles erlaubt, vielleicht sogar erwünscht. „Das sieht dann durch den Fall in den Schnee einfach spektakulärer aus“, freut sich Jannik. Mögen sie fluffig fallen.
Das Eventprogramm gibt’s unter: www.rugby-innsbruck.at
„wer mal ein Tackling ausprobieren möchte, kann uns vor Ort einfach fragen: In den Spielpausen zeigen wir ihnen gerne, wie es geht.“
Jannik Hainke
Infos zum RCI
Taffe Spieler: Der Rugby Club Innsbruck besteht aus 70 aktiven Mitgliedern. Die Truppe ist eine junge, bunte Mischung aus normalen und Erasmus-Studenten, sowie weiteren Rugby-Fans. Davon spielt ein Team als einziges aus Westösterreich in der Österreichischen Bundesliga, ein zweites in der Bayrischen Verbandsliga. Hier werden auch die Rugby-Neulinge untergebracht. Tipp: Einfach hinkommen, Haftungsausschluss unterschreiben und ausprobieren. Nach zwei Wochen kann man schon mitspielen.
Taffer Coach: Vor kurzem wurde der Londoner Jim Crick als Trainer verpflichtet, worauf der Club richtig stolz ist. Crick ist nämlich nicht nur ein erfahrener Trainer, sondern auch sehr engagiert. Zuletzt arbeitet der Brite nämlich in Brasilien, wo er im Rahmen eines sozialen Projektes Jugendliche aus Armenvierteln von der Straße zum Sport holte.
Taffe Kids und taffe Ladys: Zum Club gehören auch eine Jugendmannschaft mit hoch motivierten Vier- bis Neun-Jährigen und ein Frauenteam.
Mehr Infos unter
www.facebook.com/rcinnsbruck