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MÄRZ 2016

Selfie

But first, a Selfie

6020 war zu Besuch bei einem Selfie-Workshop – ja, so etwas gibt es – und hat einiges gelernt.

Foto: Klaus Erler
E

s könnte manchen bekannt vorkommen: Man steht vor dem Spiegel, der einem wohlwollend „Wow, siehst du heute gut aus“ entgegenruft, zückt sein Handy und dann – spricht die Kamera plötzlich eine ganz andere Sprache. Was im Spiegel noch ein winziger, unauffälliger Pickel war, leuchtet auf dem Smartphone wie die Nase von Rudolf, dem Rentier, und auch der sexy Schlafzimmerblick wirkt auf dem Bild leider nur semi-attraktiv – um es nett auszudrücken. Man kann nun entweder resignieren und sich einreden, dass man einfach kein Fotogesicht hat. Oder man holt sich Tipps von einem Profi. Was für ein Glück, dass beim InfoEck in der Kaiser-Josef-Straße vor kurzem ein Selfie-Workshop angeboten wurde.

Das perfekte Selfie.

Wie man sich selbst ins rechte Licht rückt, erklärt bei diesem Workshop Profifotograf Sebastian Holzknecht. Licht ist auch schon das erste Stichwort, denn dabei kann man viel richtig, aber auch viel falsch machen. Die bereits angesprochenen Hautunreinheiten kann man nämlich ganz einfach wegretuschieren, wenn man das Bild ein wenig überbelichtet. Das natürlichste Ergebnis bekommt man bei Tageslicht. Ideal ist es, das Selfie in der Nähe eines Fensters zu machen – vorausgesetzt, dass es draußen hell ist.

Bei Kunstlicht läuft man Gefahr, einen Blau- oder Rotstich ins Bild zu bekommen, und Blitzlicht ist auch nicht gerade schmeichelhaft. Wenn es mit dem Licht mal gar nicht hinhauen will, kann man am Ende immer noch den einen oder anderen Filter spielen lassen. Notfalls macht man einfach ein Schwarz-Weiß-Foto draus, dann sieht das Bild trotz schlechter Lichtverhältnisse halbwegs cool aus.

Nicht ablenken lassen.

Ein nicht zu unterschätzender Faktor ist der Hintergrund. Der lenkt nämlich schnell mal vom eigentlichen Motiv ab. Ein peinliches Fanposter oder den Wäscheberg im Zimmer also besser nicht mitablichten.

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Um das eigene Gesicht perfekt zu treffen, gibt es keinen Universaltipp. Selfie-Anfängern rät Sebastian Holzknecht, sich ein bisschen Zeit zu nehmen, um sich aus den verschiedensten Perspektiven zu fotografieren und zu sehen, was gut aussieht und was nicht. Was die Pose betrifft, gilt es, Klischees zu vermeiden. Grimassen wie das berühmt berüchtigte Duckface haben ausgedient und auch die Zunge sollte man lieber im Mund lassen. Ein natürliches Lächeln wirkt viel sympathischer – und bringt gerade deshalb oft mehr Likes.

Tipps für ein besseres Selfie:

Schokoladenseite vor!

Fast jeder hat eine Gesichtshälfte, die fotogener ist als die andere. Wenn man weiß, welche das ist, hat man schon gewonnen.

Nie mehr Doppelkinn:

Sich selbst von oben fotografieren und den Kopf ein wenig nach vorne strecken.

Such dir Unterstützung!

Selfie bedeutet nicht automatisch, dass du darauf alleine sein musst. Haustiere gelten als verlässliche Like-Generatoren.

Two-handed:

Meist werden Selfies einhändig geschossen. Verwendet man beide Hände, ist das Ergebnis komplett anders.

Nahaufnahme:

Besonders geeignet bei unschönem Hintergrund – einfach die Kamera ganz nah an das Gesicht halten.

Fußselfie:

Es muss nicht immer um das Gesicht gehen. Manchmal ist auch ein Boden mit Schuhen spannend.