Das Wort
„Konzert“ kommt im Tour-Tagebuch 14 Mal vor, meist im Zusammenhang mit Beschreibungen wie „überwältigend“ oder „vor Begeisterung zerlegte Buden“. Sänger Meindl und Gitarrist Christopher werden in Tula von der begeisterten Menge an die Decke gestemmt, und selbst abgehalfterte Locations wie eine Garage bergen großes Potenzial. Das Publikum ist aufmerksam, klatsch- und mitsingfreudig, manche Fans bringen Geschenke mit, andere reisen sogar aus Polen oder Südtirol an.
Der Sprachaustausch:
Besteht aus dem klassischen, gegenseitigen Schimpfwörteraustausch .
Die Kommunikation mit Busfahrer und Manager Sasha erfolgt auf Englisch. Bassist Hubi interessiert sich sehr für Politik, leider sind Gespräche zu diesem Thema noch schwieriger, die Locals meiden es lieber. Aber: Ein eifriger Schluckspecht will Christopher imponieren, indem er ihm diverse österreichische Biersorten ins Ohr flüstert, Zitat: „16er Blääk“.
Jo Stöckholzer tritt beim gemeinsamen Song „Tut Gut“ zusammen mit den Tripsitters auf. In Belgorod erhält er Riesenlob von einem Mädchen: Sie habe zwar kein Wort vom Text verstanden, aber trotzdem die Emotionen gefühlt.
Das Wort „Vodka“ bzw. „Wodka“ wird in den Aufzeichnungen zur elftägigen Tour insgesamt achtmal genannt. Eine fokussierte Präsenzanalyse führt zur Erkenntnis, dass das Nationalgetränk meist in Zusammenhang mit den Worten „Tradition“ auftaucht und morgens wie abends konsumiert werden kann.
Der meist genannte Bandmitgliedsname ist jener vom Drummer Alex. Dieser fällt bei seiner Drumsticks-Zerstörungswut und seiner Großzügigkeit beim Verschenken dieser auf. Zudem wird fortwährend sein unfreiwilliges Verschwinden dokumentiert: Mal wird er von einer Horde trinkwütiger Russen zu einem Männlichkeitsritual gezwungen (das er mit Bravour besteht), mal wird er auf Russisch interviewt (obwohl er dieser Sprache nicht mächtig ist), mal halten ihn zu viele hübsche Fangirls auf.