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JULI 2015

Kino

HipHop, Walkman, Meskalin

„Gefühlt Mitte Zwanzig“ ist eine gelungene Komödie um ein Ehepaar, das in der Mitte des Lebens an-, aber noch längst nicht zur Ruhe gekommen ist.

Kritik: Klaus Erler
E

s ist nie zu spät, um jung zu bleiben“ – diesen Satz stellt die deutsche Übersetzung dem neuesten Film von Noah Baumbach („Greenberg“, „Frances Ha“) voran. Und auch wenn sie mit der Titelübersetzung noch glänzend versagte, kann man ihr das als einigermaßen geglückte Kurzzusammenfassung von „Gefühlt Mitte Zwanzig“ durchgehen lassen. 

Heillose Überforderung.

Der im Original „While we’re young“ betitelte Spielfilm ist eine Art Coming-of-Age-Komödie der Generation 40 Plus. Im Mittelpunkt stehen die Filmproduzentin Cornelia (Naomi Watts) und der Dokumentarfilmer Josh (Ben Stiller). Als Ehepaar selbst kinderlos geblieben, müssen sie gerade mitansehen, wie sich die besten Freunde zu einer späten Familiengründung durchringen. Zwar bemüht man sich auf beiden Seiten um viel gute Miene zum „bösen“ Spiel, dennoch wird rasch offensichtlich, dass sich hier soziale Gräben auftun: Bald schon sind Josh und Cornelia heillos überfordert, ihren heillos überforderten Freunden auf dem Weg ins Familienglück beizustehen. 

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Da wirkt es wie eine richtig glückliche Fügung des Schicksals, dass Josh und Cornelia auf das Hipster-Twen-Pärchen Darby (Amanda Seyfried) und Jamie („Girls“-Star und zukünftiger „Star Wars“-Star Adam Driver) treffen. 

Gefühlt Mitte Zwanzig (While we’re young)

USA 2015, 94 Minuten, Komödie Regie: Noah Baumbach; Mit: Ben Stiller, Naomi Watts, Adam Driver, Amanda Seyfried