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JULI 2015

Coverstory

Die Stadt gehört mir

Ist es nicht absurd, gerade in der – klopf auf Holz – sonnenreichsten Jahreszeit Innsbruck verlassen zu wollen? Und so die Chance zu verpassen, die Stadt in Sommermodus zu erleben? Packt schon mal eure stylishen Sonnenbrillen aus, denn es gibt viel zu tun. 6020 weiß über die coolsten Aktivitäten Bescheid.

Illustrationen: Monika Cichoń

Die garantierte Erfrischung.

Wir sind mal optimistisch und gehen von der Annahme aus, dass ein heißer Sommer die statistisch logischste Antwort auf das verregnete Ungetüm des letzten Jahres ist. Stellt sich die Frage: Wo ist an 30-Grad-Tagen – neben den Badeseen – Abkühlung möglich?


Option A:

Eine Yoga-Session bei Sonnenuntergang, und zwar am Baggersee. Die Coaches von Basefive versprechen, das sei genau das Richtige, um gemeinsam den Tag ausklingen und hoffentlich auch auskühlen zu lassen. Nach dem Schwitzen ins Wasser zu springen, klingt doch hervorragend! Übrigens ist am Baggersee der Eintritt nach 18 Uhr frei.



Infos zu den Terminen unter www.facebook.com/basefiveIBK



Option B:

Ein Wasserwerk besuchen! In Mühlau befindet sich nämlich ein solches – es versorgt die ganze Stadt mit Trinkwasser und ist zudem auch noch wunderschön anzusehen. Ein bisschen wie die Kristallwelten, nur flüssig und günstiger. Führungen werden von der Volkshochschule organisiert, Schulklassen sind auch regelmäßig zu Besuch. Im August ist hier auch die ORF Sommerfrische zu Gast.


Option C:

Innsbrucks Tiefgaragen sind viel mehr als reine Parkplätze – hier schlummert die verborgene Seite der Stadt, inklusive Wasserinseln. Wer die Geheimnisse dieses Labyrinths kennenlernen möchte, darf sich eine geführte Underground-Tour nicht entgehen lassen. Diese wird vom „Endlich Store“ zusammen mit Christoph Waldhard von Boscoduro veranstaltet. Der nächste Termin für einen solchen Tiefgaragen-Spaziergang ist der Freitag, 10. Juli um 17 Uhr.


Anmeldung und weitere Infos unter [email protected]

Mit den Augen eines Touris.

Innsbrucker haben im Alltag oft einen Tunnelblick. Hie und da sollte man aber mit offenen Augen durch die Stadt spazieren. Der Innsbrucker Autor Bernd Schuchter weiß, was es Spannendes zu entdecken gibt, und hat alle Tipps verschriftlicht. Entstanden ist ein Reiseführer mit dem Titel „Innsbruck abseits der Pfade“. Er liest sich wie, nein, sogar besser als ein „Lonely Planet“-Buch – es gibt viel zu entdecken.


Bernds Empfehlungen aus dem Buch:

  • Das „Tiroler Bier“ kosten. Der „Baumi“ hat es schon lange vor dem Craftbeer-Hype gebraut. Bestellen kann man es zum Beispiel im Gasthof Anich, im 11er Haus, in der Wilderin, im Machete, im Café Kröll, in der Bäckerei und beim Bierwirt.
  • Einen Spaziergang über den Hungerburgweg zur Theresienkirche. Hier sind Fresken des Malers Max Weiler zu sehen, die bei ihrer Entstehung 1947 für Furore und Skandale gesorgt haben. In der dargestellten Kreuzigungsszene tragen die römischen Jesusmörder nämlich nicht ihre übliche Kluft, sondern die Tiroler Tracht!
  • Eine Auseinandersetzung mit historischen Berühmtheiten und deren Aufenthalt in der Stadt: Mozart war hier, aber auch Heinrich Heine. Dem genialen Komponisten mag es hier gefallen haben, Herrn Heine leider nicht. Den haben die Tiroler wohl verstört: „Sie sind eine gesunde Menschenrasse, vielleicht weil sie zu dumm sind, um krank sein zu können“. Gut, dass es damals noch kein Tripadvisor gab.

Für Bewegungsnarren.

Um der heiligen Sportdreifaltigkeit Bike, Ski und Wandern zu huldigen, kommen Menschen aus Nah und Fern nach Tirol. Aber: Bloß weil man rein zufällig hier wohnt, bedeutet das nicht automatisch, dass alle perfekt durchtrainiert sind und ihre Mittagspause kletternd an der Martinswand verbringen. Wer aber herausfinden möchte, was an der Tiroler Sportreligion so dran ist, hat eine tolle Option, die einen nicht gleich in den finanziellen Ruin treibt: Equipment ausleihen.

Die Börse in der Leopoldstraße 4 ist eine sehr gute Adresse, um sich ans Biken heranzuschnuppern. Hier gibt es die neuesten Berg- und Downhillräder plus Helm und Schutzausrüstung, das Ganze auch stundenweise (gut zu wissen, falls mal Radfans zu Gast sind). Dank hauseigener Bikeschule kann man hier auch die Basics erlernen und die feinsten Touren erkunden. Wem zwei Räder zu fad sind – ab aufs Longboard. Denn auch für diesen neuen Trend sind Spezialisten im Haus.

Riesenvorteil: Die Bikes sind immer von Profis gewartet, diese sind übrigens auch die besten Berater in Materialfragen. Geschäftsführer Volker Gesselbauer hat uns verraten, dass auch viele angefixte Radfreaks gerne auf das Know-how zurückgreifen, um die neuesten Bikes vor einem Kauf auf Herz und Reifen zu testen.

www.dieboerse.at

Ich will die Felsen spüren.

Liegt hinter der Nordkette das Meer oder der Nordpol? Wer Google Maps grundsätzlich misstraut, muss sich wohl oder übel selber ein Bild von der Welt aus Gipfelperspektive machen. Egal, wie banal es klingt, irgendwo raufgehen und runterschauen zu wollen, egal wie sehr man den Aufstieg verabscheut, die Faszination besteht in der Tatsache, dass ein Gipfelsieg im Idealfall ein Erlebnis ist, das unvergesslich bleiben wird, und im schlimmsten Fall ein Erlebnis, das unvergesslich bleiben wird. Wer sich einer solchen Challenge stellen will, aber keine Freunde dafür begeistern kann, muss sich neue suchen. Fündig wird man bei „Bergfieber“, einem österreichweiten sozialen Netzwerk zur Findung idealer Bergsportpartner. Auch im Innsbrucker Ableger dieser Plattform kommt ein Kletterneuling leichter zu einer motivierenden und inspirierenden Clique, gemütliche Wanderer lernen hoffentlich auch Gleichgesinnte kennen. Es finden Clubabende in der Bäckerei statt, Touren und Reisen werden gemeinsam geplant. Und nein, es ist eigentlich keine Heiratsvermittlungsbörse, naja, und wenn schon …

www.facebook.com/bergfieber.ibk

Nix mit Konzertflaute.

Sag es laut, gib es zu: Kleine und gut gemachte Outdoor-Events sind beim Wettergott angenehmer als seelenlose Monsterfestivals. Musikalisch hat’s der Juli in sich, Stichwort Tummelplatz, Bonanza, p.m.k-Straßenfest und Wetterleuchten – genauere Infos gibt’s im Programmteil. Also lasset uns regentechnisch auf Holz klopfen!

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Falls es doch zu nass wird, geht das Konzertleben eben indoor weiter. Im Weekender Club wird am 22. und 23. Juli untersucht, ob Punk nun wirklich tot ist oder nicht. Namhafte Experten wie „Less than Jake“ und „Anti-Flag“ dürften hier ein Wörtchen mitreden wollen. Und möge auch die Frage geklärt werden, warum Punkrock im Sommer eigentlich besser klingt.

Kleine Stadt, großes Herz.

Stell dir vor, einer (Julian vom Café Joul’s in der Universitätsstraße) will Benefizveranstaltungen für die Opfer der Murenkatastrophe in See, im Paznauntal und im Sellrain auf die Beine stellen – und alle machen mit. Unter dem Motto „Base, Riffs and Rhythm to the Valley“ finden im Juli eine Reihe von Events in verschiedenen Innsbrucker Locations statt, die Erlöse gehen direkt an die Murenopfer. Los geht es am 2. Juli in der p.m.k mit Konzerten von Lillyseven, BUG und Kreuz 17. Weiter geht es am 10. Juli im Café Galerie mit Jazzmusik von Heidi Erler und Band sowie dem Singer-Songwriter Norman Stolz. Den Abschluss bildet schließlich ein DKK-Nachmittag am 19. Juli im Joul’s.

 

www.facebook.com/joulsibk