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APRIL 2017

Essen & Trinken

So macht vegetarisch Spaß

Das Olive kann man nicht genug loben.

  

Das Olive am Wiltener Platzl bleibt unser Lieblings-Vegetarier. Der unkomplizierte Zugang zur vegetarischen und veganen Küche sorgt dafür, dass das Lokal mittags wie abends meist voll ist, ohne Reservierung wird ein Besuch zur Glückssache. Sind zu Mittag vor allem die recht preiswerten Menüs der Renner, kommen am Abend Burgerfreunde auf ihre Kosten. Der kommt derzeit unter anderem mit Schafskäse, Aubergine, Ananas und Gurke am rosaroten Bun daher, dazu gibt’s Ofenkartoffeln mit scharfem Dip.

 

Kurzum: Wer Vegetarismus noch immer für eine Krankheit hält, verpasst hier etwas.

 

 

Danke, dass es dich gibt

Das Kater Noster hält, was es verspricht.

   

Es ist gar nicht einfach, in zu sein, wenn das jeder von einem erwartet. Die Macher aus dem Machete- und Bonanza-Umfeld konnten mit diesem Druck gut umgehen und haben mit dem Kater Noster nicht nur ihre Treffsicherheit für absolute C-Lagen in Innsbruck zementiert, sondern auch ihr Händchen für den Zeitgeist. Angesagter kann ein Laden schlichtweg nicht sein, ohne dabei anstrengend zu werden.

 

Kurzum: Durch das Kater Noster kann man jetzt ausgehen, ohne ausgehen zu müssen. Und das dank dem wirklich guten Barsortiment (ein Hoch auf die vielen Mules) und der Rauchfreiheit ganz ohne Kopfweh.

 

Geld spielt eine Rolle

Das Preis-Leistungs-Verhältnis im Agnello nero stimmt leider nicht mehr.

 

Was waren wir begeistert, als das Agnello nero in den umgebauten Räumlichkeiten des „Gasthof Weißes Lamm“ Anfang Oktober 2015 aufgesperrt hatte? Unglaublich stilsicher im Innenausbau, kompromisslos bei der Qualität und top im Service – endlich hatte Innsbruck einen gehobenen Italiener, der nicht abgehoben war.

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Doch was ist jetzt passiert? Vorbei der Zauber? Beim letzten Testbesuch kam die Vorspeise „Zitronenrisotto mit Jakobsmuschel“ (zwei Portionen für 32 Euro) tatsächlich mit nur einer Jakobsmuschel daher.

 

Unsere Tipps:  

1. Das gute Ding einfach so oft zerkleinern, bis keiner mehr sagen kann, wie viel Jakobsmuscheln das eigentlich waren. 

2. drei Stück nehmen 

3. Einfach nicht 32 Euro verlangen.

 

Zu diesem Zeitpunkt war die Hoffnung groß, dass es sich hier um einen Ausrutscher handelte. Immerhin wurde als Hauptspeise das Signature-Gericht des Hauses, der Balfego-Thunfisch bestellt, der seine 23 Euro bei richtiger Zubereitung sicherlich wert ist. In diesem Fall wurde das gute Stück aber leider nach der „Rio mare“-Methode gegart. Durch und durch durch kam das edle Flossentier daher. Positiv: Die sofortige Reklamation wurde professionell gemeistert, die Hauptspeise neu und korrekt serviert.

 

Kurzum: Wir wünschen uns sehnlichst, dass das schwarze Schaf wieder dorthin findet, wo es begonnen hat. Derzeit ist es aber weit davon entfernt. 

 

 

Gelegenheit macht Diebe

Das Gasthaus Sailer testet Schmerzgrenzen.

  

Zuerst das Positive: Das Traditions-Gasthaus in der Adamgasse interpretiert die Tiroler Wirtshausküche so gut wie kaum ein anderes. Einmal in der Standardkarte mit Gerichten (sehr gutes Reisfleisch, top Gröstl), die zwar nicht gerade im Diskont-Bereich angesiedelt, aber jeden Euro Wert sind, und einmal mit den temporären Gerichten am Anfang der Speisekarte. Hier findet man ebenfalls qualitativ hochwertige Speisen jenseits der 20-Euro-Marke, ein wenig raffinierter in der Zubereitung.

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Ab und an gibt’s dort auch den einen oder anderen Klassiker, den man eher hinten erwarten würde. So beim letzten Testbesuch die Kasspatzeln mit grünem Salat, die wir schon für 6,90 Euro (am Land), 8,90 Euro (in der Stadt) und auch schon für 11,90 Euro (verdrängt, wo das war) gegessen haben. Aber für 15,20 Euro (in Worten fünfzehneuroundzwanzigcent, in Schilling: 209,16) haben wir das Gemisch aus Wasser und Mehl wirklich noch nie erwerben dürfen. Zynischerweise wurde die normal große Portion auch noch auf einem Riesenteller mit Mulde serviert, wodurch sie wie ein Seniorenteller wirkte.

 

Kurzum: Eure Küche ist wirklich gut, aber das läuft in anderen Ländern unter Diebstahl.