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OKTOBER 2016

Liebeslied für eine Leiche

Wer’s gern absurd hat, wird hier bestens bedient: „Swiss Army Man“ thematisiert über die Beziehung eines Außenseiters zu einer Leiche die Schwierigkeiten des Zusammenlebens.

Foto: Thimfilm
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Schluss wird sich einiges aufklären, so viel sei an Vorab-Trost verabreicht. Bis dahin allerdings verlangt „Swiss Army Man“ nicht nur ein geduldiges Publikum, sondern vor allem eines, das mit allen cineastischen Wassern gewaschen ist. Dafür hat das Regisseur-Duo Dan Kwan und Daniel Scheinert gründlich gesorgt. 

Flucht dank Magenwind.

Hank (Paul Dano) lebt als Gestrandeter einsam und verlassen auf einer kleinen Insel mitten im Pazifik. Genau in dem Moment, in dem er seinem tristen Leben ein Ende setzen will, wird eine Leiche an den Strand gespült: Eigentlich kein Grund für Hank, seine Selbstmord-Absicht noch einmal zu überdenken. Diese Leiche jedoch ist anders: Sie furzt nach Leibeskräften und lässt sich – da kommt Hank sehr bald dahinter – als magenwindangetriebenes Jetboot benutzen.

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So gelingt Hanks Flucht von der einsamen Insel zum leider ebenso einsamen Festland-Strand. Spätestens jetzt werden wohl die ersten Besucher den Kinosaal verlassen: zu früh, denn der echte Wahnsinn beginnt erst.

Swiss Army Man Tragikomödie. USA 2016. Regie: Dan Kwan, Daniel Scheinert Mit: Paul Dano, Daniel Radcliffe