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JULI 2019

Kino

Soap on Fire

Mit „Tel Aviv on Fire“ versucht sich Regisseur Sameh Zoabi am Kunststück einer Komödie, die das gespannte Verhältnis zwischen Israel und den arabischen Nachbarländern liebevoll durch den Kakao zieht. Unglaublich, aber wahr: Das Kunststück gelingt.

Foto: Filmladen.at
D

er junge Palästinenser Salam wird über Nacht zum Drehbuchautor der sowohl in Israel als auch in Palästina beliebten Gassenhauer-Soap „Tel Aviv on Fire“ befördert. Zwei (gar nicht so kleine) Probleme ergeben sich aus diesem beruflichen Aufstieg: Salam muss für die Dreharbeiten jeden Tag die streng bewachte Grenze zwischen Israel und dem Westjordanland überqueren, und, vielleicht noch wichtiger: Er war bisher eigentlich als Bestboy der Produktion angestellt, dementsprechend überschaubar ist Salams Erfahrung als Schreiber.

Explosiver Fehltritt.

Bei einer der täglichen Checkpoint-Kontrollen tritt Salam mit einer harmlos gemeinten Frage an die kontrollierende israelische Soldatin ins Fettnäpfchen: „Fassen es Frauen eigentlich als Kompliment auf, wenn sie als ,explosiv’ bezeichnet werden?“ bringt ihn nicht näher zur attraktiven Israelin, sondern von zwei schwer bewaffneten Soldaten eskortiert direkt zu Assi, dem Kommandanten des Kontrollpunktes.

 

Tel Aviv on Fire – Komödie. Belgien, Frankreich, Israel, Luxemburg 2018. 100 Minuten. Regie: Sameh Zoabi, Mit: Laëtitia Eïdo, Lubna Azabal