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Wohnen in IBK

Haust du noch in einer WG oder wohnst du schon im Heim?

Doppelzimmer, Gemeinschaftsküche und Bad am Gang? In der modernen Variante von Studentenheimen wohnt man in kleinen Appartements mit eigener Küche und Reinigungsservice – wie etwa im neu eröffneten Raimund Pradler Studentenheim.

Fotos: Axel Springer
Modern präsentiert sich das Raimund Pradler Studentenheim von außen wie von innen.
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nfang Oktober wurde in der Kranebitter Allee das Raimund Pradler Studentenheim übergeben. Die 85 Plätze waren schnell weg, erzählt Walter Tancsits, Vorstandsmitglied des Betreibers STUWO Gemeinnützige Studentenwohnbau AG: „Wir sind im Jänner mit der Website online gegangen und waren im März de facto ausgebucht.“ Die STUWO verwaltet insgesamt 20 Häuser in Österreich mit rund 3.700 Plätzen, allein heuer sind 700 dazugekommen. Gebaut hat das Heim in der Kranebitter Allee die gemeinnützige ÖWB AG mit Sitz in Innsbruck, die STUWO betreibt es.

„Hier haben die Studierenden einen Preis, auf den sie sich verlassen können.“

Walter Tancsits, STUWO

 

Das Raimund Pradler Studentenheim ist das erste in Tirol, das von der STUWO betrieben wird, die 1998 mit einem Heim in Wien begonnen hat. Seitdem habe sich einiges getan, sagt Tancsits: „Damals waren Zweibettzimmer laut Studierendenheimgesetz noch vorgeschrieben bzw. wurde der Luxus Einzelzimmer nicht gefördert – heute undenkbar.“ Im neuen Heim in Kranebitten gibt es ausschließlich Einzelzimmer in Single- oder Zweierappartements. Die Appartements sind mit kleinen Küchen und einem Badezimmer mit Dusche und separatem WC ausgestattet. Eine Gemeinschaftsküche steht zusätzlich zur Verfügung – ebenso eine begrünte Außenanlage, Terrassen, Musikräume, ein Fitnessbereich, eine Sauna und 19 Garagenplätze. So wohnen Studis in Heimen heute.

Reinigungsservice inklusive.

Ein Zimmer im Zweierappartement ist um 390 Euro zu haben, ein Einzelzimmer kostet 420 Euro. Im Preis inkludiert sind die Neben- und Betriebskosten. Dazu gehören Heizungs- wie Stromkosten ebenso wie Internet- und TV-Anschluss und die regelmäßige Reinigung. Extra sind nur die Betriebskosten für die Waschküchengeräte.

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Der Fixpreis sei mitunter ein Grund, warum Studentenheime nach wie vor beliebt seien, glaubt Walter Tancsits: „Hier haben die Studierenden einen Preis, auf den sie sich verlassen können, der am 5. des Monats abgebucht wird und nicht plötzlich angehoben wird.“

Eine Studie der STUWO habe ergeben, so Tancsits, dass nicht wenige Studenten von der WG ins Heim ziehen – zum Beispiel, weil sie sich ihre Wohnung nach einer Miet- oder Betriebskostenerhöhung nicht mehr leisten können.

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Man habe in den Heimen der STUWO auch die Erfahrung gemacht, dass die Individualisierung des Angebots nicht zwingend eine Isolierung der Bewohner mit sich bringen würde. Eher das Gegenteil, sagt Walter Tancsits: „So begegnen sich die Studierenden, weil sie wollen, und nicht, weil sie in der Küche müssen.“

Oben Heim, unten Tanke.

Die Adresse Kranebitter Allee 30 teilt sich das rund 2.500 m2 große Raimund Pradler Studentenheim mit einer Tankstelle – das Heim wurde nämlich auf ebendiese draufgebaut. So konnte nicht nur vor Ort bereits vorhandene Infrastruktur wie Leitungen verwendet werden – in einer Stadt wie Innsbruck, in der Grund und Boden so selten sind wie Fahrradabstellplätze am Hauptbahnhof, ist diese Bauweise zukunftsweisend (plus: 24-Stunden-Noteinkäufe für die Studis). Apropos Zukunft – eine solche sieht Walter Tancsits auch für Studentenheime: „Die sind alles andere als ein Auslaufmodell, die Nachfrage ist enorm. Bei den Wohnungspreisen in Innsbruck und anderen Städten haben Heime einen hohen Stellenwert.“

Bunte Mischung

Durchschnittlich sind in den Heimen der STUWO, dem drittgrößten gemeinnützigen Anbieter in Österreich, je zu einem Drittel österreichische, EU-Bürger und Nicht-EU-Bürger untergebracht.

Haust du noch in einer WG oder wohnst du schon im Heim?

Die 85 Plätze im neuen Heim waren noch vor der Fertigstellung vergeben.

Haust du noch in einer WG oder wohnst du schon im Heim?

Raimund Pradler Privatstiftung

Die Stiftung geht auf den Schwazer Raimund Pradler zurück, der fast mittellos an der TU Wien sein Studium zum Zivilingenieur meisterte und sich seitdem wünschte, jungen Menschen aus einfachen Verhältnissen ein Studium zu ermöglichen. Pradler starb 2007 in Wien, seine Witwe gründete 2008 die Stiftung, die günstige Unterkünfte oder Plätze in Studentenheimen vermittelt.

Und die anderen?

Innsbruck hat insgesamt 31 Heime und 3.596 Plätze. Das größte ist das Internationale Studentenheim mit 685 Plätzen, Heime wie das Tirolerheim, das Rössl in der Au oder das Südtirolerheim gehören noch zur ganz alten Riege – mit Doppelzimmern und Gemeinschaftsküchen und -bädern am Gang. Andere haben sich schon ein Stück weiterentwickelt und bieten auch Einzelzimmer oder kleine Appartements an.
 
Die Zimmer kosten im Durchschnitt zwischen 300 und 400 Euro, spezielle Heime wie das Katholische Studentinnenheim mit 50 Plätzen geben ihre Zimmer schon um 150 bis 240 Euro her. Auf der anderen Seite steht das FOX 54, am Innrain 54, die Zimmer in den 2er-WGs gibt’s hier um 685 oder 815 Euro, den 900 Meter entfernten Parkplatz gibt’s um 150 Euro dazu. Dafür sind die Appartements modern eingerichtet und der Preis ist eine gute Vorbereitung auf den realen Wohnungsmarkt in Innsbruck.

Übrigens gibt’s bei so gut wie allen Heimen eine Warteliste, und auch die Frage, ob Übernachtungsgäste erlaubt sind, wird geregelt. Bei einigen lautet die Antwort nein, bei vielen ist eine Absprache mit der Heimleitung notwendig und einige verlangen eine kleine Gebühr. Eines der wenigen Heime, das diese Frage mit einem schlichten Ja beantwortet ist das STUV – Heim des Studentenunterstützungsvereins. Die Aufnahmebedingungen für das STUV? Männlich, katholisch, Erstsemestrige bevorzugt.

Haust du noch in einer WG oder wohnst du schon im Heim?

Das Internationale Studentenhaus und das Tiroler Heim gehören eher noch zur alten Riege, das Fox 54 (unten) ist modern, aber teuer.

Haust du noch in einer WG oder wohnst du schon im Heim?
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