Wir empfehlen
MAI 2016

MundArt

Gruß aus Asien

MundArt-Koch Flo Seidl war im Fernen Osten, hat sich inspirieren lassen und kocht Phở – und eine Nudelsuppe fürs Büro.

Text: Flo Seidl

Hongkong.

Für 55 Stunden durfte ich in eine andere Welt abtauchen. Fremde Düfte, Gerüche und Geschmäcker. Ein anderer Rhythmus, eine andere Dynamik. Ich war auf chinesischen Märkten, in dreckigen Hintergassen und vernebelten Tempeln. Ich bin mit Millionen von Menschen U-Bahn gefahren und habe an der Stinkfrucht gerochen. Ich war im dichtesten Nebel im Regenwald und bin mit den Füßen im Meer gewatet. Ich habe scharfe Dim Sums gegessen und mir an der heißen Fülle der Dumplings den Mund verbrannt. Mein erstes Mal Asien hat mich so unglaublich bereichert. Ich schwelge noch immer im Fernen Osten, MundArt frönt mit und kocht asiatische Suppen: Pho für zuhause und eine To-go-Variante fürs Büro, oder so.

DAS REZEPT

Zutaten:

Asiatische Nudelsuppe to go: 10 g frischer Ingwer, 1 mittelgroße Karotte, 2 Frühlingszwiebeln, 1 Stange Zitronengras, 50 g dünne Reisnudeln, 1 EL Öl, 1 EL Limettensaft, 1 TL Gemüsesuppenwürze, Chili, Sojasauce

Phở: 2 Zwiebeln, 100 g Ingwer, 1/2 kg Markknochen, 1/2 kg Beinfleisch, 1/2 kg Beiried, 3 Sternanis, 2 Nelken, 1/2 Zimtstange, 2 Stangen Zitronengras, Salz, Pfeffer

Für die Einlage: 100 g dünne Reisnudeln

Zum Anrichten: 3 Frühlingszwiebeln, 100 g Sojasprossen, 1 Bund Koriander, 2–3 Chilischoten, 1 Limette

Die Zubereitung

Gruss aus Asien

Asiatische Nudelsuppe to go: Ingwer und Karotte schälen und in kleine Würfel schneiden. Frühlingszwiebel und Zitronengras putzen und in feine Ringe schneiden. Limette auspressen. Die Nudeln in kleine Stücke brechen. Alle Zutaten in einem verschließbaren Einwegglas schichten, mit Limettensaft, Öl und einem Schuss Sojasauce beträufeln, verschließen, mit ins Büro nehmen und kaltstellen. Etwa eine Stunde vor der Zubereitung aus dem Kühlschrank nehmen, dann mit kochendem Wasser aufgießen, zehn Minuten ziehen lassen, fertig!

Gruss aus Asien

Die Zwiebeln halbieren und mit der Schnittfläche nach unten in einem großen Topf etwa zehn Minuten anrösten, bis die Zwiebel dunkel ist. Markknochen gut mit kalten Wasser spülen und zu den Zwiebeln geben, auch kräftig anrösten. Der Topfboden kann ruhig Farbe annehmen. Mit drei Liter kaltem Wasser aufgießen, Beinfleisch hinzugeben und zum Kochen bringen. Ingwerknolle vierteln und mit dem Beiried und den restlichen Gewürzen zur Suppe geben. Nach einer halben Stunde kann man das Beiried wieder herausheben, die restliche Suppe lässt man drei Stunden leicht wallend köcheln. Immer wieder den Schaum abschöpfen. Die Reisnudeln in kaltem Wasser einweichen. Die Kräuter und Frühlingszwiebeln zurechtputzen und fein schneiden. Das abgekühlte Beiried in Streifen schneiden. Chilis und Zitronengras in Ringe schneiden. Limetten gut waschen und in Zesten schneiden. Sie Suppe abseihen. Mit Pfeffer und Salz würzen. Nudeln weichkochen. Etwas Rindfleisch und Nudeln in Schalen geben, mit heißer Suppe aufgießen, mit den Kräutern, Frühlingszwiebeln, Chilis und ein wenig Zitronengras, nach Belieben würzen und sogleich, möglichst heiß, servieren.

 

 

 

Suppe Phở 

Die Suppe Phở stammt aus Nordvietnam. Die sehr kräftige, konzentrierte Rindsbrühe wird feurig-heiß abgeschmeckt und mit frischen Kräutern zu jeder Tages- und Nachtzeit serviert. Daher heißt sie auch „24-Stunden-Suppe“. Mit all ihren Ingredienzien bedient die Phở alle Geschmäcker und entspricht damit dem Kochen nach den fünf Elementen. Holz, Feuer, Erde, Metall und Wasser stehen jeweils für eine eigene Geschmacksrichtung: sauer, bitter, süß, scharf und salzig. Die Phở vereint sie, bringt Yin und Yang wieder ins Gleichgewicht und entführt dich kurz nach Asien, auch wenn's nur eine Mittagspause ist.