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MAI 2016

Kino

Gegen Grenzen im Kopf

„Flucht“ und „Grenzen“ sind thematische Schwerpunkte des 25. Internationalen Film Festival Innsbruck (IFFI), das vom 24. bis 29. Mai stattfindet.

Kritik: Klaus Erler
Foto: echtzeitfilm
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it der Idee, Filme aus aller Welt nach Österreich zu bringen und sie als Premieren zu zeigen, gründete das Otto-Preminger-Institut 1992 in Innsbruck ein Filmfestival, das schon bald überregionale Bedeutung erlangte. Als „America Film Festival” aus der Taufe gehoben und 1996 in „CineVision” umbenannt, bekam das Festival 1999 seinen jetzigen Titel „Internationales Film Festival Innsbruck” (IFFI).
 

Filmleidenschaft für sechs Tage und fünf Nächte.

Seine Programmierung macht das IFFI zu einer Besonderheit im deutschen Sprachraum. Das Festival zeigt Filme aus und über Afrika, Asien und Lateinamerika. Es greift dabei wesentliche Stile, neue Entwicklungen und Genres auf, die in der Programmierung kommerzieller Kinos kaum Berücksichtigung finden. Filmliebhaber, Filmemacher und Schauspieler aus fast allen Erdteilen nehmen traditionell für sechs Tage und fünf Nächte an diesem Festival in Innsbruck teil. 
Das IFFI 2016 findet von 24. bis 29. Mai im Innsbrucker Leokino / Cinematograph statt und macht die filmisch umgesetzten Themen „Grenzen“ und „Flucht“ zum programmatischen Schwerpunkt. 

Insgesamt werden rund 60 Lang- und Kurzfilme gezeigt. Damit gehört das IFFI neben der Viennale und der Diagonale zu den wichtigsten österreichischen Filmereignissen. Zum Jubiläum läuft auch die Retro-spektive „Grenzen” als Rückblick auf 25 Jahre Internationales Film Festival Innsbruck. Sie beinhaltet Filme, die in Innsbruck entdeckt wurden, zudem Filmklassiker aus aller Welt. Thematisch gemeinsam ist ihnen das menschliche Phänomen „Grenze“, das dabei nicht nur als Zaun, sondern auch als Symbol für soziale Distanz verstanden wird.

 

„Goldener Bär“ auf Besuch.

Am 26. Mai läuft um 22 Uhr der Film „Lampedusa" des österreichischen Regisseurs Peter Schreiner (siehe Filmstill). Ein anderes Festival-Highlight ist „Fuocoammare”, der Gewinner des „Goldenen Bären“ auf der Berlinale 2016. Regisseur Gianfranco Rosi wirft in dieser Studie von Lampedusa einen filmischen Blick auf die Beziehung der Inselbewohner zu den Gestrandeten. Im Rahmen des Festivals werden insgesamt sechs Filmpreise vergeben, darunter der Filmpreis des Landes Tirol, der Dokumentarfilmpreis der Stadt Innsbruck und der Publikumspreis. Der diesjährige Ehrenpreis wird an Mohammed Soudani verliehen, der einer der vielseitigsten unabhängigen Filmemacher der Schweiz ist.