SA in den Vierzigerjahren: Die Hollywood-Maschinerie läuft wie geölt und wer als Drehbuch-Autor hochqualitativen „Treibstoff“ für immer neue Blockbuster liefern kann, findet ein mehr als gutes Auskommen. Dalton Trumbo (Bryan Cranston) ist einer der bestbezahlten Drehbuchautoren Hollywoods. Was zunächst jedoch noch kaum jemand weiß: Trumbo schätzt zwar einen hohen Lebensstandard, verfolgt aber als Mitglied der kommunistischen Partei durchaus auch die Idee einer gerechten Verteilung des gesamtgesellschaftlichen Wohlstands.
Kreativer Widerstand.
Mit dem Kalten Krieg und dem Aufstieg des Kommunistenhassers Senator McCarthy gerät Trumbo allerdings zunehmend ins Visier einer russlandfeindlichen Regierung. Und nicht nur die Kolumnistin Hedda Hopper (Helen Mirren) wettert vor Millionenpublikum gegen den hoch bezahlten „Verräter“ Hollywoods: Auch Filmstars wie John Wayne (David James Elliott) sind sich nicht zu schade, auf Basis magerster Beweise eine antikommunistische Hexenjagd zu starten. Als sich Trumbo weigert, vor dem berüchtigten Komitee für unamerikanische Umtriebe auszusagen, landet er auf der schwarzen Liste und verliert gemeinsam mit vielen Kollegen seinen Studiovertrag.
In einer Situation, in der andere vor dem politischen Druck kapitulieren, sich wie gewünscht ducken und denunzieren, wählt Trumbo einen weit kreativeren Weg des Widerstands: Er schreibt unter anderem Namen weiter und wird 1953 als „Ian McLellan Hunter“ mit einem Oscar für das beste Drehbuch ausgezeichnet: eine perfekte Ausgangssituation für Trumbo, es Hollywood und dem „aufrechten Amerika“ auf seine Art heimzuzahlen.
Grundsolide umgesetzt.
Mit „Trumbo“ gelingt Regisseur Jay Roach („Meine Braut, ihr Vater und ich“) ein solider Film über eine wenig bekannte Zeit Hollywoods. Roachs Auswahl an hochkarätigen Schauspielern kann sich sehen lassen, im Zentrum des Films füllt Bryan Cranston – gerade von „Godzilla“ genesen – seinen Dalton Trumbo glaubhaft mit Leben, ohne dabei je zu „Walter White“ zu regredieren. Wer sich nicht daran stößt, dass sich Hollywood hier in seiner Selbstheilungskraft vielleicht etwas zu stolz inszeniert, wird an „Trumbo“ seine Freude haben, wer kluge Schadenfreude zu schätzen weiß, auch.