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JULI 2020

6020 Exclusiv!

Vier dumme Dinge, die in Tirol immer noch gehen

„Ein Kranz von Bergen stolz und hoch erhoben umringt die Heimat, mein Tiroler Land“ – dass dieser Felsenkranz leider auch den geistigen Fortschritt abhält, wissen wir in Tirol seit den Zeiten von Andreas Hofer.

1. Blackface 

Es gibt eine kleine Alpenrepublik namens Österreich, in der Kinder immer Anfang des Jahres schwarz oder gelb angemalt werden und als die Heiligen Drei Könige aus dem Morgenland durch die Täler ziehen. Diese rassistische Praxis des Black- und Yellowface wurde in Osttirol sogar zum Immateriellen Kulturerbe erklärt. Politikern ist das nicht aufgefallen. Wie auch, wenn selbst Wirtschaftsbund-Obmann Franz Hörl ein Wort wie „Hottentotten“ in seinen SMS verwendet? 

 

 

2. Sexismus 

In einem Land, in dem es durch steile Bergwände so viel Vertikale gibt, wundert es nicht, dass auf dem Weg zur Arbeit schon so mancher Politiker vermutlich auf den Kopf gefallen ist. SPÖ-Landesparteiobmann Georg Dornauer zum Beispiel, der im Tiroler Landtag laut aussprach, dass er sich eine Landesrätin „nicht in der Horizontalen vorstellen“ wolle. Ähnliches muss Landeshauptmannstellvertreter Josef Geisler passiert sein, der eine WWF-Aktivistin vor laufender Kamera als „widerwärtiges Luder“ bezeichnete. 

 

 

3. Autofahren

Hand aufs Herz – Autofahren ist in Innsbruck leider besser als Radfahren. So uneins wie unser Fleckerlteppich von einem Fahrradnetz ist nämlich auch die Stadtpolitik in Infrastrukturfragen. Während Radfahrer auf einen Fahrrad-„Masterplan“ wie auf den Messias warten, haben die Autofahrer sogar eine eigene Partei gegründet. 

 

 

4. Burschenschaften

Entwarnung – die seltsamen Gestalten, die ausschauen wie eine Mischung aus Kostümdrama und ÖBB-Schaffner, werden auf offener Straße nicht Ihr Ticket kontrollieren. Dabei handelt es sich nur um Innsbrucks meist männliche, bierselige und stramm nationalistische Studenten­schaft, die so tut, als ob sie in Schillers „Die Räuber“ mitspielt.