Haus der Tiere
Das Heim in Mentlberg ist eines von vier Anlagen des Tierschutzvereins für Tirol. Erbaut wurde es in den Sechzigern, die Außenanlage wird demnächst um ein paar Hundehäuser erweitert.
1881
wurde der Tierschutzverein für Tirol (TSVT 1881) gegründet.
Mit 20.000 Mitgliedern
ist der TSVT die führende Schutzorganisation in unserem Bundesland.
1,5 Mio. Euro
stehen dem Verein jährlich zur Verfügung. Das Budget setzt sich aus Mitgliedsbeiträgen, Spenden, Sponsoren und öffentlichen Kooperationen zusammen.
Neben der einfachen Vereinsmitgliedschaft gibt es noch folgende Unterstützungsmöglichkeiten:
Die Patenschaft ab einem Mindestbeitrag von 15 Euro pro Monat, die je nach Lieblingstier oder Projekt zweckgebunden eingesetzt werden.
Ehrenamtlich helfen: Zu tun gibt’s immer was und zwar in unterschiedlichen Bereichen von der Tierpflege bis hin zur Büroarbeit oder Instandhaltung. Am Innsbrucker Tierheim sind insgesamt 20 Personen beschäftigt, die Anlage ist aber auch auf ehrenamtliche Hilfe angewiesen. Knuffiges Detail am Rande: Spielerische Beschäftigung und Streicheleinheiten mit den tierischen Mitbewohnern zählen auch zu den anfallenden Aufgaben.
Kristin Müller ist 29, Tierpflegerin und Geschäftsführerin aller vier Tiroler Tierheime. Sie liebt ihren Job wegen der Abwechslung und weil sie in Sachen Tierschutzbewusstsein etwas bewegen kann. Manchmal (3. Slider-Bild) muss sie auch eine Horde aufgedrehter Welpen ablenken, während sich das 6020-Team aus ihrem großen Zwinger heimlich vertschüsst.
Büroassistentin Elena kümmert sich um Neuzugang Moi. Der Rüde wurde abgegeben, weil die Besitzer nicht genug Zeit für ihn hatten. Auch darum findet bei der Weitervermittlung von Tieren immer ein ausführliches Beratungsgespräch statt.
In der Kleintier- und Reptilien-abteilung, in der auch Vögel vorübergehend zu Hause sind, ist im Vergleich zum Vorjahr zurzeit wenig los. Es wurden weniger Tiere abgegeben bzw. wurden sie gut weitervermittelt.
Für die im Tierheim untergebrachten Ratten überlegt sich das Team regelmäßig Beschäftigungsmöglichkeiten und Futterparcours. Die neugierigen, intelligenten Nager brauchen viel Bewegung.
Bleib geschmeidig
Der Biss einer Kornnatter tut zwar weh, ist aber ungiftig – Kornnattern sind nämlich Würgeschlangen. Diese ist zu klein, um Menschen zu gefährden. Größere Tiere wird man aber ohne Hilfe nicht so leicht los, sobald sie sich um Arme oder Beine wickeln.
Vor ein paar Jahren waren in Mentlberg sogar Boas zu Gast: Drei Personen mussten bei der Fütterung dabei sein, um die meterlangen, schweren und kräftigen Tiere vom Umwickeln abzuhalten. Dank einer Kooperation mit der Münchner Reptilienauffangstation wurden sie wegen besserer Kapazitäten nach Bayern gebracht.
Bitte melden
Alle Reptilien und Amphibien sind in Österreich bei der Bezirkshauptmannschaft meldepflichtig. Legal verkauft oder vermittelt dürfen sie nur über ein Zoofachgeschäft, einen registrierten Züchter oder ein Tierheim werden. Tiere verkaufen und verschenken ist Privatpersonen verboten – das gilt übrigens nicht nur für Reptilien.
2 Dinge ...
sollten auch angehende Reptilienhalter schon vor der Anschaffung für sich klären: Habe ich genug Platz? Und kann ich’s mir leisten? Terrarien können nämlich ganz schön teuer werden.
Artgerecht
Betreut werden Kleintiere und Reptilien von zwei Mitarbeitern mit speziellem Fachwissen. Damit werden auch exotischere Typen, wie Bartagame Gustav oder die Albino Kornnatter auf der linken Seite, artgerecht versorgt.
Die Anzahl der Katzen ändert sich täglich, zumal aktuell viele Katzenbabys im Heim abgegeben werden. Bei unserem Besuch Mitte Juli waren über 90 da, mit mehr Kätzchen als Erwachsenen.
Wie kommen die Tiere ins Heim?
Sie werden entweder gefunden oder persönlich oder auch anonym abgegeben, weil die Besitzer schlicht und einfach überfordert sind.
Andere werden vom Amtstierarzt beschlagnahmt, wenn etwa nicht artgerechte Haltungszustände beobachtet und gemeldet werden.
Hunde mit mangelhaftem Impfstatus aus dem Ausland werden bei der Einreise ebenfalls beschlagnahmt, im Tierheim geimpft und 21 Tage wegen Infektionsgefahr in Quarantäne gestellt – spätestens seit Covid-19 wissen wir ja alle, wie fad das ist. Darum lieber Hunde vor der Einreise impfen.
Social Media sind für die Vermittlung von Heimtieren eine große Hilfe. Mehr Infos gibt’s auch unter: www.tierschutzverein-tirol.at
Im Heim gibt’s auch ein eigenes Behandlungszimmer für Ohren- oder Krallenpflege sowie für Tierarztbesuche