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AUGUST 2020

„Na, wer bist du denn?“

In Lockdown-Zeiten hätten sich wohl viele einen tierischen Mitbewohner gewünscht – wenn man nur Platz und Zeit hätte. Die gute Nachricht? Den Tieren geht’s auch in Mentlberg sehr gut. Und wer in Sachen Tierschutz helfen will, hat viele Möglichkeiten.

Fotos: Axel Springer

 

Haus der Tiere

Das Heim in Mentlberg ist eines von vier Anlagen des Tierschutzvereins für Tirol. Erbaut wurde es in den Sechzigern, die Außenanlage wird demnächst um ein paar Hundehäuser erweitert.

1881

wurde der Tierschutzverein für Tirol (TSVT 1881) gegründet.

 

Mit 20.000 Mitgliedern

ist der TSVT die führende Schutzorganisation in unserem Bundesland.

 

1,5 Mio. Euro

stehen dem Verein jährlich zur Verfügung. Das Budget setzt sich aus Mitgliedsbeiträgen, Spenden, Sponsoren und öffentlichen Kooperationen zusammen.

Hol mich ab: Das Tierheim Mentlberg bietet auch ein Gassiprogramm an.

Kristin Müller ist 29, Tierpflegerin und Geschäftsführerin aller vier Tiroler Tierheime. Sie liebt ihren Job wegen der Abwechslung und weil sie in Sachen Tierschutzbewusstsein etwas bewegen kann. Manchmal (3. Slider-Bild) muss sie auch eine Horde aufgedrehter Welpen ablenken, während sich das 6020-Team aus ihrem großen Zwinger heimlich vertschüsst.

„Na, wer bist du denn?“
„Na, wer bist du denn?“
„Na, wer bist du denn?“

 

Büroassistentin Elena kümmert sich um Neuzugang Moi. Der Rüde wurde abgegeben, weil die Besitzer nicht genug Zeit für ihn hatten. Auch darum findet bei der Weitervermittlung von Tieren immer ein ausführliches Beratungsgespräch statt. 

 

Für die im Tierheim untergebrachten Ratten überlegt sich das Team regelmäßig Beschäftigungsmöglichkeiten und Futterparcours. Die neugierigen, intelligenten Nager brauchen viel Bewegung.

Bleib geschmeidig

Der Biss einer Kornnatter tut zwar weh, ist aber ungiftig – Kornnattern sind nämlich Würgeschlangen. Diese ist zu klein, um Menschen zu gefährden. Größere Tiere wird man aber ohne Hilfe nicht so leicht los, sobald sie sich um Arme oder Beine wickeln.  

 

Vor ein paar Jahren waren in Mentlberg sogar Boas zu Gast: Drei Personen mussten bei der Fütterung dabei sein, um die meterlangen, schweren und kräftigen Tiere vom Umwickeln abzuhalten. Dank einer Kooperation mit der Münchner Reptilienauffangstation wurden sie wegen besserer Kapazitäten nach Bayern gebracht. 

Bitte melden

Alle Reptilien und Amphibien sind in Österreich bei der Bezirkshauptmannschaft meldepflichtig. Legal verkauft oder vermittelt dürfen sie nur über ein Zoofachgeschäft, einen registrierten Züchter oder ein Tierheim  werden. Tiere verkaufen und verschenken ist Privatpersonen verboten – das gilt übrigens nicht nur für Reptilien.

 

2 Dinge ...

sollten auch angehende Reptilienhalter schon vor der Anschaffung für sich klären: Habe ich genug Platz? Und kann ich’s mir leisten? Terrarien können nämlich ganz schön teuer werden.

Seit dem Lockdown werden Tiere nur noch auf Termin vermittelt. Dadurch bleibt genug Zeit zum Kennenlernen.

Die Anzahl der Katzen ändert sich täglich, zumal aktuell viele Katzenbabys im Heim abgegeben werden. Bei unserem Besuch Mitte Juli waren über 90 da, mit mehr Kätzchen als Erwachsenen.

 

Wie kommen die Tiere ins Heim?

Sie werden entweder gefunden oder persönlich oder auch anonym abgegeben, weil die Besitzer schlicht und einfach überfordert sind.

 

Andere werden vom Amtstierarzt beschlagnahmt, wenn etwa nicht artgerechte Haltungszustände beobachtet und gemeldet werden.

 

Hunde mit mangelhaftem Impfstatus aus dem Ausland werden bei der Einreise ebenfalls beschlagnahmt, im Tierheim geimpft und 21 Tage wegen Infektionsgefahr in Quarantäne gestellt – spätestens seit Covid-19 wissen wir ja alle, wie fad das ist. Darum lieber Hunde vor der Einreise impfen.

 

Social Media sind für die Vermittlung von Heimtieren eine große Hilfe. Mehr Infos gibt’s auch unter: www.tierschutzverein-tirol.at

„Na, wer bist du denn?“

Der Tierschutzverein betreut auch ein Kastrationsprogramm für Katzen an Bauernhöfen. Viele Katzenbabys sind nämlich ein Problem: Sie kommen seltener bis gar nicht zum Tierarzt und sind anfälliger für Krankheiten.

„Na, wer bist du denn?“
„Na, wer bist du denn?“

Die Katzenzimmer sind in hohen Räumen im Inneren der Tierheim-
anlage untergebracht. Das Schnurgitter dient gleichzeitig als ein katzentauglicher Kletterparcours.

„Na, wer bist du denn?“

Essen fassen! Das Tierfutter für mehrere Hunderte Heimbewohner wird zweimal täglich in eigenen Küchen zubereitet. Geschirrspüler und Waschmaschine erleichtern die Arbeit.