Wir empfehlen
SEPTEMBER 2015

Interview

Konzertkultur, gedeihe!

In Innsbruck und Umgebung finden so coole Konzerte wie schon lange nicht mehr statt. Immer öfter taucht auch der Begriff „Weekender presents“ auf, zuletzt bei Bookings in der Music Hall. 6020 hat bei Andy Franzelin vom Weekender Club nachgefragt, wie das zusammengeht.

Fotos: Malin Johansson, Florian Senekowitsch, Franz Oss
6020:

Nicht nur Wanda, sondern auch Element of Crime und José Gonzáles kommen im Herbst nach Innsbruck – haben wir das euch zu verdanken? Andy Franzelin: Wanda und José González veranstalten wir als Weekender, Element of Crime ist ein eigenes Booking der Music Hall, zu welchem wir das Team der Music Hall beglückwünschen möchten. Im Endeffekt ist es aber egal, wer im Hintergrund diese Shows veranstaltet. Viel wichtiger ist es, dass größere Bands wieder regelmäßig den Weg nach Innsbruck finden. Hoffentlich sehen es die Innsbrucker und Tiroler Konzertgeher ebenfalls so, damit wir uns alle über gut besuchte Shows freuen können, und diese keine Einzelfälle bleiben.

Seid ihr nach dem abgewendeten Weekender-Aus auf Expansionskurs? Es war schon lange unser Wunsch, außerhalb der eigenen vier Club-Wände Konzertveranstaltungen zu realisieren. Genau aus diesem Grund hat sich unter anderem auch die Zusammenarbeit mit dem Wiesenrock Festival in Wattens ergeben. Aber auch in der Vergangenheit haben wir beispielsweise schon Casper im Hafen veranstaltet. Es gibt einfach Acts, die zu groß für den Weekender Club sind. So schön es auch wäre, Wanda beispielsweise nochmals in intimem Rahmen auf der Weekender-Bühne zu machen, ist das einfach aufgrund der Nachfrage und dem Standing der Band mittlerweile nicht mehr möglich. So waren wir immer auf der Suche nach Locations, um solche Acts realisieren zu können. Das Ganze ist aber auch leider komplizierter, als es sich anhört.

Andy Franzelin

„Ich denke, dass sich die konzerte sehr gut mit der marke ‚weekender‘ vereinbaren lassen.“

Andy Franzelin
6020 Online A191 Weekdend2

HEIßER HERBST.

José Gonzalez und Wanda
kommen in die Music Hall.



Wie lässt sich diese Zusammenarbeit mit der Marke „Weekender“ vereinbaren? Ich denke, dass sich diese Art der Konzerte sehr gut mit der Marke „Weekender“ vereinbaren lässt. Wir kommunizieren diese Shows nun auch unter dem neu gegründeten „Weekender presents“-Banner und nutzen natürlich unsere jahrelangen Kommunikations- und Werbekanäle. Der Name Weekender soll in Zukunft noch mehr mit attraktiven Konzerterlebnissen assoziiert werden.

Fürchtet ihr keine hausinterne Sabotage oder gar Kannibalisierung kleinerer Events im Weekender Club? Nein, das befürchten wir in keinster Weise. Die kleineren Clubshows, wie sie beispielsweise in der p.m.k stattfinden, sind der Nährboden für die Konzertkultur. Außerdem möchten wir uns ja nicht zum reinen Großveranstalter entwickeln, sondern auch weiterhin die Nischen bedienen.

Werden bald auch andere Hallen Weekender-Konzerte hosten? Manche denken nostalgisch an den Hafen … Ja, das ist durchaus vorstellbar und beabsichtigt. Wir stehen auch mit den Leuten vom Hafen in freundschaftlichem Kontakt. Solche Shows müssen aber auch für alle Beteiligten Sinn machen. Eine Produktion in einem „fremden“ Haus ist auch nicht immer einfach zu realisieren, da man als Veranstalter ziemlich schnell mit hohem Risiko und einigen Kosten konfrontiert ist – wir können etwa keine Einnahmen aus der Gastronomie lukrieren. Da muss man schon genau kalkulieren und das Risiko gut abschätzen.

Baustelle Tschamlerstraße: Kannst du uns kurz verraten, was da gerade entsteht? Das Weekender Café gibt es mittlerweile nicht mehr. Anstelle des Cafés entsteht nun ein brandneuer, hochwertiger sowie einzigartiger Club mit einer eigenen Identität. Ich möchte an dieser Stelle noch nicht zu viel verraten, aber es wird was ganz Besonderes. Ich kann aber zumindest sagen, was es NICHT wird: Das Live-Geschäft bleibt ausschließlich einen Stock tiefer im Weekender Club.

Vielen Dank für das Gespräch.

DIE TERMINE

Wanda: 30. 10., Music Hall; José Gonzales: 12. 11., Music Hall Element of Crime: 18. 11., Music Hall