Casoinn da Giorgio

Originaler kann ein Italiener wohl kaum sein: Vor gut einem Monat hat Giorgio Bottacin sein Lokal neben dem Landesmuseum eröffnet und dabei vom ersten Moment an die wohl größte italienische Tugend in den Vordergrund gestellt: die Liebe zum Produkt und zum Essen. Mittags kredenzt Giorgio meist zwei Pastagerichte (manchmal gibt’s auch Risotto, Roastbeef oder Vitello Tonnato), jeweils mit Suppe oder Salat vorab. Das Preis-Leistungs-Verhältnis ist hier mit rund zehn Euro mehr als fair. Empfehlenswert sind auch die Desserts um die fünf Euro. Hierfür gibt es zum Beispiel außergewöhnlich gute Profiteroles oder Panna Cotta mit Zimtgeschmack. Auch die Standards Wein, Olivenöl, Espresso und Brot fallen positiv auf. Meistens hat Giorgio auch abends geöffnet, hier legt das Niveau kulinarisch noch einmal zu. 

Unser Tipp, wenn verfügbar: der Thunfisch.

Casoinnennt man übrigens Feinkostläden in der Region Venetien. Dass Giorgio diesem Wort ein zweites „n“ verpasst, um seine Liebe zu Innsbruck zu unterstreichen, sei ihm verziehen. Oder anders formuliert: Dass man hier offenbar nicht gewusst hat, dass „Inn“-Wortspiele bei uns ungefähr so unbeliebt sind wie Präsidentschaftswahlen, verzeiht man gerne und meist schon nach dem ersten Bissen.