ann genau ist das, was man isst bzw. nicht isst, eigentlich genauso wichtig geworden wie die Musik, die man hört? In jedem Fall ist es bizarr, was trendaffinen Menschen heutzutage als ernährungstechnischer „hot shit“ verkauft wird.
//Wieso wird etwa Porridge plötzlich so gehypt? Porridge, das ist Haferbrei, oder noch brutaler: Haferschleim – nichts mehr und nichts weniger. Eine Tasse feine Haferflocken (Warenwert: keine 10 Cent) mit je einer halben Tasse Milch und Wasser aufgekocht, Zimt drüber, ein bisschen Obst rein, fertig. Wieso man für dieses extrem einfache Alltagsfrühstück (das ich übrigens liebe, schon seit Jahren) entweder ein Brunch-Lokal oder eine Fertigmischung (mit so viel Zuckerzusatz, dass einem schwindlig wird) braucht, ist unbegreiflich. Aber die Hipsteria liebt Porridge und die Hipster-Industrie macht halt Geld damit.
//Ähnliches kann man über grüne Smoothies oder Chiasamen (die sehr ähnliche Nährstoffe wie Leinsamen besitzen) sagen – aber Kartoffeln mit Cremespinat und Leinsamenbrot haben nun mal keine coolen Instagram-Hashtags, blöd gelaufen.
//Darüber, was man aus Modegründen NICHT isst, will ich erst gar nicht reden. Nur so viel: Eine Ernährungswissenschaftlerin erzählte mir vor kurzem bei einem Interview, dass sie mittlerweile fast nur mehr mit Patientinnen zu tun hat, die „Angst“ vor einzelnen, an sich komplett harmlosen Inhaltstoffen in Nahrung hätten. Schöne neue Welt.
In jedem Fall ist es bizarr, was trendaffinen Menschen heutzutage als ernährungstechnischer „hot shit“ verkauft wird.