Die Newcomerin – Lisa Saurer
Dreiheiligenstraße 21a (Die Bäckerei), Facebook: fernweh
Innsbruck bietet gute Vernetzungsmöglichkeiten – die Größe der Stadt erlaubt es, besser und schneller Kontakte zu knüpfen und wichtige Leute in der Branche kennenzulernen.
Ich liebe den gesamten Prozess des Modemachens – von der Idee bis zur Anfertigung. Zu sehen, welche Freude jemand dabei hat, meine Sachen zu tragen, ist der schönste Lohn.
Die kreative Szene in Innsbruck ist immer mehr im Kommen. Viele junge Leute machen sich Gedanken, so entstehen viele neue Ideen. Das Handwerk hat wieder einen großen Stellenwert bekommen.
Märkte und Veranstaltungen sind gute Möglichkeiten, um sich als junge Designerin zu präsentieren. Mein Label "fernweh" wird
zum Beispiel bei der Unikaterie (10. Mai) und dem Tummelplatz-Festival (3. Juli) zu finden sein. Die Kulturbackstube ist sehr geeignet, um Leute aus verschiedensten Bereichen kennenzulernen und sich inspirieren zu lassen – deshalb arbeite ich hier. Die T-Shirt-Kollektion, die von Anna Lerchbaumer und mir designt wurde, gibt es im "WirbraucheneinenNamen" zu kaufen.
Die Internationale – Rebekka Ruétz
Valiergasse 58, www.rebekkaruetz.com
Ich bin leider nicht wirklich im Bilde, was die Design- und Kunstszene in Innsbruck betrifft. Es gibt einige coole T-Shirt-Designs, die ich kenne, aber ansonsten bin ich nicht sehr involviert. Ich unterstütze aber gerne junge Künstler.
Dass viele gar nicht wissen, dass mein Hauptsitz in Innsbruck ist, stört mich überhaupt nicht. Ich bin nun mal sehr auf Deutschland
fokussiert, vor allem auf Berlin. Mein Atelier bleibt aber in Innsbruck und steht auch jedem offen. Hier kann ich gut kreativ sein! Die Natur, das Grüne, tut mir gut. Und schlussendlich ist es egal, von wo aus man arbeitet.
Mein Herzblut liegt im Designen. Ich zeichne gerne Schnitte und liebe es zu sehen, wie sich die Kollektion entwickelt und Formen annimmt. Auch das finale Fotoshooting
ist sehr spannend: Das ist der Moment, wo man sieht, ob man alles richtig gemacht hat.
Zu sehen, wie jemand eines meiner Stücke trägt, ist der größte Erfolg für mich. Und wenn diese Teile dann noch zu Lieblingsstücken werden – mehr kann man sich doch gar nicht wünschen.
Die Etablierte – Susanne Prister
Speckbacherstraße 2, www.prister.at
Ich habe in Wien Modedesign studiert, bin danach zu Escada gegangen und dachte mir, vielleicht klappt es ja mit der Selbstständigkeit. Begonnen hat alles mit einer trachtigen Kollektion, irgendwann überkam mich die Lust, in den modischeren Bereich zu wechseln. Heuer feiere ich mein 15-jähriges Jubiläum – dazu hab ich mir eine eigene Brautkollektion "geschenkt".
Ich glaube, es ist in Innsbruck nicht schwerer
oder leichter, sich zu beweisen. Ich bin sehr zufrieden mit dem Standort. Wenn ich wechseln würde, würde ich sehr viele Stammkunden verlieren, und das wäre schade. Die Menschen kennen mein Atelier.
Wenn man aufmerksam ist, bekommt man in Innsbruck viel mit. Die Künstlerszene ist viel präsenter als früher und hat einen ganz anderen Stellenwert bekommen – das finde ich persönlich sehr erfreulich.
Am Rande verfolge ich natürlich auch gerne, was Jungdesigner machen.
Man sollte das machen, was man liebt – und ich könnte mir nichts anderes vorstellen. Ob nun das Designen, die Coachings im Bereich Farb-, Stil- und Imagebereich oder die Arbeit mit verschiedenen Firmen. Ich liebe die Abwechslung. Vor allem ist es interessant zu beobachten, wie viel mehr sich Kunden im Laufe der Zeit in Sachen Mode trauen.