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MÄRZ 2018

Leben im Magic Castle

„The Florida Project“ ist ein geglücktes Sittengemälde über das Leben der absteigenden Mittelschicht in Trumps Amerika.

Kritik: Klaus Erler
Fotos: Thimfilm
D

ie sechsjährige Moonee (Brooklynn Prince) wohnt mit ihrer jungen Mutter Halley (Bria Vinaite) in der Randzone von Disneyworld Orlando, Florida. In dieser eigentlich nicht mehr wirklich lebenswerten Gegend zwischen Highways, Fastfood-Läden, Giftstores und Zweite-Wahl-Themen-Motels ist die absteigende Mittelschicht Amerikas gestrandet. Dort, wo die Eltern versuchen, mit oft nicht mehr ganz legalen Mittel zumindest ein Rinnsal des nach Disneyworld strömenden Geldflusses abzuzweigen, finden Kinder wie Moonee scheinbar optimale Bedingungen vor. Sie verstecken sich in aufgelassenen Motels, schnorren vor Eisbuden, ernähren sich von Burger, Coke und Pizza und plantschen in den Appartementanlagen-Swimmingpools.

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Halley lässt sich kaum von Moonees Leben beunruhigen, dazu ist sie als Mutter zu jung und zu sehr mit dem eigenen täglichen Existenzkampf beschäftigt. So fällt dem Motel-Manager Bobby (Willem Dafoe) die etwas undankbare Rolle zu, wenigstens im „Magic Castle“-Motel dafür zu sorgen, dass aus Moonees großem Abenteuerspielplatz keine Welt ohne Grenzen wird. Die Dämme, die Bobby gegen den unabwendbaren Einbruch der Realität baut, können allerdings nicht ewig halten … 

The Florida Project Drama. USA 2017. 115 Minuten. Regie: Sean Baker Mit: Willem Dafoe, Bria Vinaite, Brooklynn Prince