ie sechsjährige Moonee (Brooklynn Prince) wohnt mit ihrer jungen Mutter Halley (Bria Vinaite) in der Randzone von Disneyworld Orlando, Florida. In dieser eigentlich nicht mehr wirklich lebenswerten Gegend zwischen Highways, Fastfood-Läden, Giftstores und Zweite-Wahl-Themen-Motels ist die absteigende Mittelschicht Amerikas gestrandet. Dort, wo die Eltern versuchen, mit oft nicht mehr ganz legalen Mittel zumindest ein Rinnsal des nach Disneyworld strömenden Geldflusses abzuzweigen, finden Kinder wie Moonee scheinbar optimale Bedingungen vor. Sie verstecken sich in aufgelassenen Motels, schnorren vor Eisbuden, ernähren sich von Burger, Coke und Pizza und plantschen in den Appartementanlagen-Swimmingpools.
//Halley lässt sich kaum von Moonees Leben beunruhigen, dazu ist sie als Mutter zu jung und zu sehr mit dem eigenen täglichen Existenzkampf beschäftigt. So fällt dem Motel-Manager Bobby (Willem Dafoe) die etwas undankbare Rolle zu, wenigstens im „Magic Castle“-Motel dafür zu sorgen, dass aus Moonees großem Abenteuerspielplatz keine Welt ohne Grenzen wird. Die Dämme, die Bobby gegen den unabwendbaren Einbruch der Realität baut, können allerdings nicht ewig halten …
Aberwitzige Situationskomik.
Regisseur Sean Baker wollte mit „The Florida Project“ eine moderne Version von „Kleine Strolche – Our Gang“ drehen. In diesen in den Zwanziger- und Dreißigerjahren produzierten und sehr erfolgreichen Comedy-Kurzfilmen spielten Kinder, die während der Großen Depression in prekären Verhältnissen aufwachsen, die Hauptrolle. Ihre ökonomische Situation wurde zur Kulisse für aberwitzige und komische Abenteuer. Dieses Setting funktioniert mit leicht geänderten Vorzeichen auch 2018 noch sehr gut: Die unterschiedliche Wahrnehmung der Lebensrealität von Eltern und Kindern nutzt Sean Baker als Grundlage für seinen mit teilweise skurriler (aber wohl nicht ganz realitätsferner) Situationskomik gespickten Film. Premieren-Publikum und Presse zeigten sich davon begeistert: „The Florida Project“ wurde auf den internationalen Filmfestivals in Toronto, London und Hamburg hoch gelobt, was nicht zuletzt auch auf die großartige Leistung von Jung-schauspielerin Brooklynn Prince -als Moonee zurückzuführen ist.