Die beiden genießen es, viel unterwegs zu sein, und saugen die verschiedenen Einflüsse der Kulturen auf wie ein Schwamm. Daheim in Innsbruck kommt es schon mal vor, dass sie aufgrund ihres Aussehens von der Polizei kontrolliert werden, von diesen kleinen Vorkommnissen lassen sie sich aber nicht irritieren. „Wir sind fast nur von Tänzern und Künstlern umgeben, da herrscht eine sehr positive Energie“, so Fouad. Die gängigen Vorurteile kann Mustapha nicht verstehen: „Marokko hat 35 Millionen Einwohner, es ist nicht fair, ein ganzes Land aufgrund einiger Krimineller zu verurteilen.“
// Von anderen in Innsbruck lebenden Marokkanern werden die beiden auf ihrem Weg zum Tanzstudio in der Bogenmeile gerne mal beobachtet. „Als Breakdancer kleiden wir uns anders, daher sind sich unsere Landsmänner oft nicht sicher, ob wir tatsächlich aus Marokko stammen. Wir grüßen und das war’s. Wir rauchen und trinken nicht, und mit Drogen haben wir sowieso nichts am Hut.“
Glück und Sinn.
Obwohl sie in Tirol immer wieder auf Vorurteile treffen, sind sie in ihrer neuen Heimat glücklich. Schnee und Weihnachten finden sie schön. „Es ist doch egal, dass wir Muslime sind, wir finden den Gedanken und das Beisammensein der Familie gut.“ Durch das viele Reisen sehen sich Mustapha und Fouad als Weltenbürger. Die beiden sind überzeugt, dass sie die vielen Eindrücke und das Erleben unterschiedlicher Kulturen zu besseren Tänzern machen. „Der Sinn vom Tanzen ist es, sich selbst auszudrücken, andere zu inspirieren und zu beeinflussen. Genau das machen wir und möchten wir auch in Zukunft machen.“ Trotz vieler Gemeinsamkeiten – die Tanzstile der beiden Breakdancer unterscheiden sich. „Fouad ist der Stärkere, ich der Geschmeidigere, aber flexibel sind wir beide“, erklärt Mustapha und lacht.