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MÄRZ 2016

Kino

Inquisition in Hollywood

„Trumbo“ ist ein kluger Film über die McCarthy-Ära. Bryan Cranston kämpft als Drehbuchautor Dalton Trumbo gegen eine politische Übermacht, die Hollywood von allen unamerikanischen Umtrieben säubern will.

Kritik: Klaus Erler
Foto: 2016 Paramount Pictures Germany GmbH
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SA in den Vierzigerjahren: Die Hollywood-Maschinerie läuft wie geölt und wer als Drehbuch-Autor hochqualitativen „Treibstoff“ für immer neue Blockbuster liefern kann, findet ein mehr als gutes Auskommen. Dalton Trumbo (Bryan Cranston) ist einer der bestbezahlten Drehbuchautoren Hollywoods. Was zunächst jedoch noch kaum jemand weiß: Trumbo schätzt zwar einen hohen Lebensstandard, verfolgt aber als Mitglied der kommunistischen Partei durchaus auch die Idee einer gerechten Verteilung des gesamtgesellschaftlichen Wohlstands.

Kreativer Widerstand.

Mit dem Kalten Krieg und dem Aufstieg des Kommunistenhassers Senator McCarthy gerät Trumbo allerdings zunehmend ins Visier einer russlandfeindlichen Regierung. Und nicht nur die Kolumnistin Hedda Hopper (Helen Mirren) wettert vor Millionenpublikum gegen den hoch bezahlten „Verräter“ Hollywoods: Auch Filmstars wie John Wayne (David James Elliott) sind sich nicht zu schade, auf Basis magerster Beweise eine antikommunistische Hexenjagd zu starten. Als sich Trumbo weigert, vor dem berüchtigten Komitee für unamerikanische Umtriebe auszusagen, landet er auf der schwarzen Liste und verliert gemeinsam mit vielen Kollegen seinen Studiovertrag.

Trumbo Drama, Biografie USA 2015. 125 Minuten. Regie: Jay Roach Mit: Bryan Cranston, Diane Lane, Elle Fanning, Helen Mirren, John Goodmann