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MÄRZ 2015

Kino

Brenner lebt

„Das ewige Leben“ schließt als vierter Brenner-Roman, den Wolfgang Murnberger für das Kino adaptiert hat, nahtlos an die Qualität seiner Vorgänger an.

Kritik: Klaus Erler
Fotos: dor film
G

ut geht’s ihm nicht, dem Brenner (hundertprozentig: Josef Hader), genau gesagt beschissen. Sein Sturschädel wird von Migräne malträtiert, arbeits- und mittellos bleibt ihm nichts anderes mehr übrig, als zurück in seine Heimatstadt Graz zu ziehen. Dort steht das Familienerbe, ein kleines Häusl, leider in genauso hinfälligem Zustand wie Brenners Leben und Gesundheit. Dorthin wollte der Brenner eigentlich nie mehr, umso weniger, da sich in Graz auch die Geister seiner Jugend aufhalten: drei ehemalige Freunde, die nicht nur nicht auf den Brenner gewartet haben, sondern vor allem auch nicht darauf, dass der die scheinbar gut verheilten Narben der Vergangenheit wieder zum Aufbrechen bringt. Tut der Brenner aber, und es wäre wohl nicht er, würde er das nicht quasi nebenbei schaffen, während er eigentlich damit beschäftigt ist, unendlich cool seinem tiefgreifenden Lebensüberdruss zu trotzen. Dass sich die Freunde, allen voran der Antiquitätenhändler Köck (angenehm rotzig: Roland Düringer) und der Kriminalbeamte Aschbrenner (nachvollziehbar schlitzohrig: Tobias Moretti),  sperren, ist da nur natürlich ...

Das ewige Leben

Krimi, Literaturver­filmung. Österreich 2015. 123 Minuten. Regie: Wolfgang Murnberger. Mit: Josef Hader, Roland Düringer, Tobias Moretti, Nora von Waldstätten