ut geht’s ihm nicht, dem Brenner (hundertprozentig: Josef Hader), genau gesagt beschissen. Sein Sturschädel wird von Migräne malträtiert, arbeits- und mittellos bleibt ihm nichts anderes mehr übrig, als zurück in seine Heimatstadt Graz zu ziehen. Dort steht das Familienerbe, ein kleines Häusl, leider in genauso hinfälligem Zustand wie Brenners Leben und Gesundheit. Dorthin wollte der Brenner eigentlich nie mehr, umso weniger, da sich in Graz auch die Geister seiner Jugend aufhalten: drei ehemalige Freunde, die nicht nur nicht auf den Brenner gewartet haben, sondern vor allem auch nicht darauf, dass der die scheinbar gut verheilten Narben der Vergangenheit wieder zum Aufbrechen bringt. Tut der Brenner aber, und es wäre wohl nicht er, würde er das nicht quasi nebenbei schaffen, während er eigentlich damit beschäftigt ist, unendlich cool seinem tiefgreifenden Lebensüberdruss zu trotzen. Dass sich die Freunde, allen voran der Antiquitätenhändler Köck (angenehm rotzig: Roland Düringer) und der Kriminalbeamte Aschbrenner (nachvollziehbar schlitzohrig: Tobias Moretti), sperren, ist da nur natürlich ...
Das ewige Leben
Krimi, Literaturverfilmung. Österreich 2015. 123 Minuten. Regie: Wolfgang Murnberger. Mit: Josef Hader, Roland Düringer, Tobias Moretti, Nora von Waldstätten
tristesse pur.
„Das ewige Leben“ ist die vierte Verfilmung basierend auf der Brenner-Krimi-Reihe von Wolf Haas. Der Ex-Polizist Brenner ist darin einmal mehr ruhender Pol und schwarzes Loch der Krimi-Handlung. Und wie schon bisher regiert die Tristesse, die Regisseur Wolfgang Murnberger mit guten Schauspielern perfekt inszeniert: Grauer, trauriger und verregneter war die österreichische Leinwand schon lange nicht.
//Am Schluss ist schließlich nicht jeder noch am Leben, der Brenner aber schon. Und so kann er am Würstlstandl – während Tag und Film ausklingen – der schönen Frau Doktor (schön, jung, kühl: Nora von Waldstätten) von damals erzählen, vom Vater der Frau Doktor, dem Fünften im Freundschaftsbunde, den er am liebsten gehabt hat und der eigentlich schon recht daran getan hat, früh zu sterben, weil ihm so das alles jetzt erspart geblieben ist ...
//Wer da nicht gerührt ist, versteht vielleicht den österreichischen Film nicht, und das wäre gerade in diesem speziellen Fall sehr schade.