o, liebe Kinder! Der Vatertag (11. Juni) rückt näher und für all jene, die bis heute immer noch nicht ihr Gedicht auswendig gelernt haben, hat sich MundArt etwas einfallen lassen: Wir kochen Soleier. Die soll es früher in fast jeder Berliner Kneipe gegeben haben. Neben Rollmöpsen, belegten Brote und sonstigen kleinen Leckerbissen wurden auch Soleier in sogenannten Hungertürmen (das waren mehrstöckige Glasvitrinen) angeboten. Obwohl die schmackhaften Leckerbissen wohl schon so manchen Rausch und Kater ein wenig abgefedert haben, gerieten sie – mit der sich stark verändernden Lebensmittelindustrie – doch beinahe in Vergessenheit. Eier sind ein idealer Geschmacksträger und werden mit einfachsten Gewürzen zu wahren Genussbereitern. Da mag es auch nicht verwundern, dass Soleier von der gehobenen Gastronomie wiederentdeckt wurden.
MundArt kocht Althergebrachtes und freut sich über Soleier mit selbstgemachtem Senf.
Das Rezept
Zutaten:
Soleier:
6 – 10 Eier
1 – 2 Zwiebeln
1/2 l Wasser
25 g Meersalz
80 ml Apfelessig
1 EL brauner
Zucker, Gewürze nach Belieben (z. B.: 2 Lorbeerblätter,
5 Pimentkörner, 5 Pfefferkörner, 5 Wacholderbeeren,
1 TL Senfsaat, 3 Nelken, 1 Thymianzweig)
Senf:
50 g Senfkörner
50 ml Wasser
50 ml Apfelessig
1/4 TL Salz
1/4 TL Zucker
Saft einer halben Zitrone
Thymianblätter
Zum Anrichten:
Sprossensalat
Die Zubereitung
Einlegen
Um Lebensmittel haltbar zu machen und sie gleichzeitig zu würzen, kann man zum Beispiel Zwiebeln, Gurken, Maiskolben, Heringe und eben auch Eier in einem würzigen Essigsud oder in Salzwasser einlegen. Gemüse sollte mit heißem Sud übergossen werden, um den Gärprozess möglichst lange zu unterbinden. Grundsätzlich sollte sehr sauber gearbeitet werden, um möglichst viele Keime auszuschließen. Die Lagerung der Gläser sollte kühl und dunkel erfolgen.