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JUNI 2017

Kolumne

The rest is history

Popkultur und was sonst noch zu sagen ist.

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war im Herbst 2005, als uns die Kellnerin im Prometheus-Café einen Flyer auf den Tisch legte und fragte, ob wir nicht zu einer neuen Veranstaltung im Nutopia kommen wollen. Der DJ Anderson würde gemeinsam mit einem Engländer eine neue Konzertreihe veranstalten. Nachdem ich gerade bei meinem Auslandssemester in England die aufflammende Indiewelle mitbekommen hatte, sagte ich ja. Eine weltweiter Musiktrend in Innsbruck? Hell yeah! Die Konzertreihe nannte sich natürlich Weekender und der Rest ist – nicht nur sprichwörtlich – seit Ende Mai History.

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Passiert ist viel in den elfeinhalb Jahren. Die Indiewelle ist abgeflaut, aus der Eventreihe ist eine Konzertvenue geworden, die mit der harten Realität konfrontiert wurde: viele Auflagen, hohe Kosten, sparsames Publikum. Tolle Angebote von Bookern, die das musikbegeisterte Weekender-Team gerne annahm und gleichzeitig ein Stoßgebet zum Himmel schickte, um sich nicht mit 20 Gästen zu blamieren. Dass Bands wie Bilderbuch und Wanda hier ihre ersten Konzerte spielten, war für jeden Branchenkenner irgendwann logisch und passte auch nur zu der Tatsache, dass der Weekender eigentlich ständig auf FM4 erwähnt wurde.

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Dieser Eventkalender ist der erste seit über zehn Jahren, in dem kein Weekender zu finden ist. Ganz ehrlich: Kurz hat mich die Angst befallen, ihn nicht füllen zu können. Das ist natürlich Blödsinn und grob unfair allen anderen Kulturschaffenden gegenüber. Und nicht zuletzt, weil man den Verantwortlichen im Weekender die Sorgen und zuletzt die Erleichterung so deutlich angesehen hat, bleibt deshalb nur eins zu sagen: Thank you for the music.