900.000 Euro ...
... kostet die Veranstaltung. 650.000 Euro teilen sich die Stadt Innsbruck, das Land Tirol, der TVB Innsbruck und die Gemeinden Götzens und Mutters auf. Der Rest sind Sponsorengelder.
Crankworx – das Programm
Es werden Bewerbe in den fünf Disziplinen Whip-off, Dual Speed and Style, Pump Track, Downhill und Slopestyle ausgetragen. Pro Tag finden ein Bewerb sowie Trainings statt.
Der Eintritt ist kostenlos.
Side-Events: Während der Veranstaltung gibt es im Bikepark Innsbruck eine Expo-Area, Workshops für Kinder sowie einen Bike-Mechanic-Workshop (23. Juni, 16 bis 17.30 Uhr in Götzens, Anmeldung nicht erforderlich). In der Stadt finden Side-Events und After-Show-Partys statt – mehr dazu auf Seite 87. Während der Veranstaltung verkehren im 30-Minuten-Takt (zu Stoßzeiten alle 15 Minuten) Gratis-Shuttlebusse zwischen dem Innsbrucker Hauptbahnhof und dem Festivalgelände.
Mehr Infos auf www.crankworx.com
rankworx gilt als weltweit größtes Gravity-Mountainbike-Festival – es ist also der Riese unter den abfahrtsorientierten Mountainbike-Rennen, bei denen Profi-Fahrer gegeneinander antreten. Vom 21. bis 25. Juni macht die Radveranstaltung erstmals in Innsbruck Halt. Für Vollblut-Bikefans ist es DIE Radveranstaltung schlechthin. Und dem Rest der Bevölkerung, der sich noch damit abmüht, den Namen des Events richtig auszusprechen, hilft vielleicht der hierzulande oft gezogene Vergleich mit dem Air + Style oder dem Hahnenkammrennen, um die Größe des Events zu begreifen.
Von Kanada nach Tirol.
Crankworx stammt aus Whistler und wurde 2004 zur Belebung des Sommertourismus gegründet. Jahr für Jahr ist das Event in Kanada gewachsen, sodass es mittlerweile zehn Tage dauert und insgesamt rund 300.000 Zuschauer anlockt.
Vor zwei Jahren sind die Austragungsorte Rotorua in Neuseeland und Les Gets in Frankreich dazugekommen. Innsbruck ist nun der vierte Stopp der Tour. Ausgetragen wird das Festival hier im Bikepark Innsbruck (bisher Muttereralmpark) in Mutters und Götzens. Circa 10.000 Zuschauer werden erwartet.
Der Hintergrund.
Warum Innsbruck Crankworx wollte und umgekehrt, erklärt Karin Seiler-Lall, Direktorin des TVB Innsbruck und seine Feriendörfer, so:
„Im letzten Jahr ist der Wunsch aufgekommen, ein Sommerevent als Pendant zum Air + Style zu veranstalten, das zur Sportstadt Innsbruck passt und für die jungen Leute ist. Wir haben überlegt, ein eigenes Bike-Event aufzubauen oder mit Red Bull zusammenzuarbeiten. Angesichts des vollen Wettkampfkalenders der Fahrer haben wir jedoch eingesehen, dass es besser ist, auf ein bereits bestehendes, namhaftes Bike-Event zu setzen.
Das langfristige Ziel ist, abseits des Events das Bike-Angebot für Einheimische und Gäste auszubauen und somit den Anschluss an andere Bike-Regionen wie Sölden zu schaffen.“
//Auch Crankworx war seinerzeit auf Partnersuche im deutschsprachigen Raum. Nach einem Treffen in Kanada, einem Lokalaugenschein in Innsbruck und etlichen Verhandlungen hat es Innsbruck schließlich geschafft, die Konkurrenz (z. B. aus Südtirol, Salzburg oder der Schweiz) auszustechen. Dass sich die Veranstalter für die Tiroler Landeshauptstadt entschieden haben, liegt laut der TVB-Direktorin an der Tatsache, dass Innsbruck eine Stadt mit guter Anbindung inklusive Flughafen ist, sowie an der Qualität der Trails. An Letzterer arbeitet seit Mitte Mai ein Team rund um Strecken-Designer Tom Hey aus Neuseeland, der Crankworx-erprobt ist und Trails rund um den Globus baut. Derzeit besteht ein Vertrag mit Crankworx, der für zwei Jahre gilt – mit Option auf Verlängerung.
Die Bikeanlage – Was entsteht und was bleibt
"Die Lokale Szene findet auf der Nordkette statt"
Stimme aus Innsbrucks Bike-Community
6020 wollte von Benedikt Purner (35), Innsbrucker Downhiller und Trail-Bauer, wissen, was er unmittelbar vor dem Event von Crankworx in Innsbruck hält.
Als Innsbruck den Zuschlag für Crankworx bekommen hat, warst du wenig begeistert. Wie denkst du heute darüber? Benedikt Purner: Ich bin absolut kein Gegner von Crankworx und grundsätzlich für jede Maßnahme, die zu einer Verbesserung des Bike-Angebots in Innsbruck führt. Ich finde jedoch die Abwicklung nicht geglückt und habe Angst, dass, wenn die Veranstaltung floppt, auch das Thema Bike als gescheitert abgehakt wird.
Was hätte man aus deiner Sicht anders machen sollen? Zuerst die Bike-Infrastruktur ausbauen und sich dann für ein so großes Event bewerben. Innsbruck gibt sich als Bike City, bevor sie das überhaupt ist. Zudem hat man viele externe Berater herangezogen, obwohl es in und um Innsbruck jede Menge gute Leute mit jahrelanger Erfahrung im Bike-Business gibt. Diese hätte man einbinden können. Auch dass die ganze Aufmerksamkeit in den Süden der Stadt gelenkt wird, ist zwar nachvollziehbar, aber dort ist nicht die Bike City Innsbruck.
Inwiefern? Die Nordkette hat wie kein anderes Gebiet zur Entwicklung des Bike-Angebots in Innsbruck beigetragen. Die lokale Szene findet auf der Nordkette statt. Die wird nun außen vorgelassen. Wenn es nicht gelingt, die lokale Szene in die Bike City Innsbruck zu integrieren, schafft man ein Produkt, das nicht authentisch ist, und das wird sich nicht durchsetzen.
Vielen Dank für das Gespräch.