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Interview

„Wir lassen den Affen raus“

Am 28. Juni gastiert die deutsche Band Radio Doria im Rahmen des Burgsommers Hall in der Burg Hasegg. 6020 hat mit dem Bandleader und Schauspieler Jan Josef Liefers gesprochen.

Interview: Barbara Wohlsein
Foto: Michael Zargarinejad
6020:

„Doria“ ist ein Anagramm von „Radio“ – Zufall oder Absicht? Jan Josef Liefers: Absicht. Es ist die Verwürfelung von fünf Buchstaben, ich mag Spiele mit Worten.

War es eine bewusste Entscheidung, „Jan Josef Liefers“ im Zuge der Umbenennung der Band von Oblivion in Radio Doria aus dem Bandnamen zu entfernen? Ja, wir spielen seit dem Jahr 2001 als Band in fast unveränderter Besetzung zusammen und sind bereits einen langen Weg zusammen gegangen. Da war es einfach an der Zeit, dass das auch über einen Namen zum Ausdruck kommt.
 
Sie singen auf Deutsch – aus Überzeugung oder gibt es im Moment einfach einen Trend zu deutschen Texten? Ich hab mich lange genug damit schwer getan, zu begreifen, dass es überhaupt nur Sinn ergibt auf Deutsch. Das ist unsere Sprache. Was es zu sagen gibt, kann sie besser ausdrücken als eine geborgte oder fremde Sprache – egal, wie gut man sie spricht und versteht.

 

Der Deutsch-Boom ist auch in Österreich gerade besonders spürbar, Stichwort Wanda und Bilderbuch. Kennen Sie diese Bands? Na klar. Bilderbuch lief Anfang des Jahres im Bandbus rauf und runter. Super Musik.

„Wir tun auf der Bühne etwas, das wir im Supermarkt oder beim Elternabend in der Schule so nicht tun können.“

Konzert-Info

Radio Doria
28. Juni, Einlass: 19.30 Uhr,
Burg Hasegg, Hall in Tirol
Vorverkauf: TVB Hall-Wattens und bei allen Ö-Ticket-Stellen

6020 Online A188 Burgsommerhall

 

Verfallen Sie als Musiker mit enorm viel Schauspielerfahrung auf der Bühne manchmal in eine „Rolle“? Wenn ja, in welche? Jeder, der sich vor Leute auf eine Bühne stellt, erfindet sich auch irgendwie. Mick Jagger genauso wie – was weiß ich – Udo Lindenberg. Wir tun auf der Bühne etwas, das wir im Supermarkt oder beim Elternabend in der Schule so nicht tun können, wir lassen den Affen raus und geben ihm Zucker. Aber wir spielen nicht jemanden Fremden, wie ein Schauspieler, sondern lassen unser Inneres von der Leine. Und wir wollen die Menschen, die für ihre Karten Geld bezahlen, gut unterhalten.
 
Was würde Ihnen fehlen, wenn Sie keine Musik mehr machen würden? Mein rechtes Bein.
 
Sind Sie eher tüftelnder Studiomusiker oder endorphingeladener Livemusiker? Beides zu seiner Zeit. Aber eher bin ich für die Live-Situationen zu haben. Wenn ich tüftele, dann motiviert mich die Vorstellung, das dann endlich live auszuprobieren.

Vielen Dank für das Gespräch.