Open Air Kino im Zeughaus
Geplant ist ein Spielbetrieb vom 31. Juli bis 30. August, die endgültigen Zusagen der Behörden stehen allerdings noch aus. Dank dem „Treibhaus Katastrophen-Fonds“, Norbert Pleifers Initiative, vieler Sponsoren und großzügiger Unterstützung der Landesmuseen und des Zeughauses werden heuer alle Eintritte gratis sein.
Die maximal mögliche Besucherzahl reduziert sich jedoch von bisher 700 auf rund 400 Besucher. Die Arkaden als Schlechtwetterschutz bleiben geschlossen, Stuhlreihen wie in den Jahren zuvor wird es heuer keine geben. Stattdessen werden die Stühle nach Schanigarten-Prinzip rund um einen Tisch aufgestellt. Um Risikokontakte zu minimieren, findet die Kartenreservierung im Internet statt, vor Ort werden nur noch Restkarten ausgegeben.
Dietmar Zingl
Geschäftsführer Leokino/ Cinematograph:
6020:
Wie läuft das Kinogeschäft? Am 29. Mai starteten wir mit einem Film pro Saal und Abend, der Cinematograph blieb zu. Das hatte mit unserer Unsicherheit zu tun, ob überhaupt wer kommen wird, es fehlten aber auch die neuen Filme. In guten Sommern hatten wir Filme von Almodóvar, Allen und Jarmusch, allesamt Publikumsmagnete. Davon können wir derzeit nur träumen.
Wenn ein aktuelles Filmangebot fehlt: Wie gestalten Sie Ihr Programm? Zurzeit spielen wir Repertoire und ein paar kleinere Filme, die überraschend gut angenommen werden. Zudem ist die Planung des Open Air Kinos fast abgeschlossen. Trotzdem warten wir dringend auf die großen Filme des Jahres, wie zum Beispiel „The French Dispatch“ von Wes Anderson oder „Undine“, den neuen Film von Christian Petzold.
Was ist für Juli geplant? Wir hoffen auf einen großen Schritt in Richtung „Business as usual“ und bieten im Leokino wieder vier tägliche Vorstellungen an, im Cinematograph ein bis zwei Vorstellungen.
„Ein Meter Abstand, aber nicht von Schulter zu Schulter, sondern von Nasenspitze zu Nasenspitze: Das ist machbar!“
Dietmar Zingl
Wie gehen die Kinobesucher mit den Corona-Beschränkungen um? Sie kommen trotzdem ins Kino, was uns überrascht und freut. Der vorgeschrie-
bene Abstand wird eingehalten, die österreichischen Bestimmungen sind diesbezüglich aber auch sehr human. Ein Meter Abstand, aber nicht von
Schulter zu Schulter, sondern von Nasenspitze zu Nasenspitze: Das ist machbar!
Wie gehen Sie finanziell mit der Krise um? Die ersten drei Monate in Kurzarbeit waren finanziell halbwegs zu stemmen, auch da wir vom Staatssekretariat für Kultur unter Lunacek noch eine spontane Förderung erhalten haben. Mit Übergang in den Normalbetrieb, wohl im September, steigen aber unsere Fixkosten wieder deutlich, ohne dass sich die Eintrittseinnahmen auf das ursprüngliche Niveau vor Corona einpendeln werden. Die Förderungen der öffentlichen Hand belaufen sich auf etwa 17 Prozent unseres Jahresbudgets. Da wir von mindestens 50 Prozent Umsatzeinbruch ausgehen, bleibt ein monatliches Finanzloch von mindestens 10.000 Euro. Ohne weitere politische Unterstützung wird es also nicht gehen. Wir haben allerdings Unterstützungszusicherungen von Bund, Stadt und Land. Die Mehrwertsteuersenkung für Kulturinstitutionen ist dabei wohl nur ein Tropfen auf dem heißen Stein. Bekanntlich helfen Steuerermäßigungen vor allem jenen, die massiv Umsätze generieren, also großen Unternehmen.
Mario Hueber
Geschäftsführer Metropol-Multiplex:
6020:
Wie kommen Sie finanziell aus der Krise? Kinos waren unter den Ersten, die zusperren mussten, und unter den Letzten, die aufsperren durften. Nach uns kommt nur noch das einschlägige Gewerbe. Für 2020 gehen wir von mindestens 50 Prozent Umsatzeinbußen aus. Einen derartigen Verlust können wir nur schwer ausgleichen, obwohl wir in der glücklichen Lage sind, dass sich die Liegenschaft Metropol-Kino in Familienbesitz befindet, und wir keine Miete zahlen. Um die roten Zahlen irgendwie zu stemmen, werden wir unter anderem geplante Investitionen aufschieben. Zudem hoffen wir darauf, dass unser Auto- und Open-Air-Kino, das wir mit Unterstützung der Stadt Innsbruck und der Olympiaworld umsetzen konnten, weiter so gut angenommen wird.
„Kinos waren unter den ersten, die zusperren mussten, und unter den letzten, die aufsperren durften.“
Mario Hueber
Was ist für Juli geplant? Im Juni konnten wir mit einem Test-Wochenendbetrieb in den vier größten Sälen des Metropol Multiplex starten. Mit Juli nehmen wir den Normalbetrieb wieder auf, beschränken uns aber weiter auf die vier größten Säle und vermeiden zeitgleiche Filmvorführungen. Die Computerkassen sind so programmiert, dass sie zwischen Einzeltickets immer automatisch einen Platz freilassen. Der größte der vier Säle fasst 480 Sitzplätze, der kleinste 190. Wir lassen pro Vorstellung aber nur 100 Gäste ein. Damit sind wir und unsere Gäste bezüglich Infektionsrisiko in jedem Fall auf der sicheren Seite.
Welches aktuelle Problem beschäftigt Sie besonders? Wir können unseren Gästen nur sehr wenige Film-Neustarts anbieten. Abhängig von der aktuellen Situation in den USA und in Großbritannien starten die Filmverleihe mit den Blockbustern erst, wenn sich die Lage dort beruhigt hat. Inzwischen ist der neue James Bond von März auf November verschoben worden, das sagt schon viel.
Wie behelfen Sie sich in dieser Situation? Mit Überbrückungsstrategien. Eine davon ist, dass wir in Zusammenarbeit mit dem ORF Aufzeichnungen unter anderem von „Il Trovatore“ oder dem „Rosenkavalier“ aus den großen Musik- und Opernhäusern zeigen. Damit sprechen wir nicht nur gezielt ein sehr aktives älteres Publikum an, wir helfen Klassikliebhabern auch, die Zeit bis zum Start des regulären Konzertprogramms zu überbrücken.
Autokino in der Olympiaworld
Mit 1. Juli wurde das Autokino in der Olympiaworld zum gemischten Auto- und Open-Air-Kino. Statt 220 gibt es nur noch 100 Autostellplätze, dafür stehen in den ersten Reihen jetzt 300 Liegestühle für Open-Air-Kinofans ohne Auto zur Verfügung. Ebenfalls seit Juli können im Bereich des Autokinos Veranstaltungen in der Größenordnung von bis zu 500 Besuchern realisiert werden.
Erste bereits fixierte Konzerttermine:
17. 7. 2020: Hannah
26. 7. 2020: Rodscha aus Kambodscha – Kinderkino-Mitmachkonzert
1. 8. 2020: Marc Pircher &
Die Rebellion im Zillertal
16. 8. 2020: Wolfgang Ambros