er deutsche Autor Rainald Götz hat einmal gesagt, dass der Fan an sich ja strukturell ein Idiot sei. Damit hat er vermutlich recht. Und trotzdem ist Fansein eines der schönsten Dinge, die man sich selbst erlauben kann. Vor allem in einer Welt, in der alle so abgeklärt und supercool sind, dass man es sich zehnmal überlegt, bevor man seine Begeisterung äußert. Wer Fan ist, macht sich angreifbar. Weil man von anderen dann vielleicht als Basic Bitch oder Vollidiot enttarnt wird. Natürlich bin ich da auch nicht unschuldig. Wer zum Beispiel nicht mit akutem Geschimpfe und Andeutung von drohendem Brechreiz auf die Musik von Andreas Gabalier reagiert, bekommt von mir nur dann eine weitere Chance, wenn ich den Menschen wirklich, wirklich extrem gerne mag.
//Auf das Meta-Thema Fansein hat mich Benjamin von Stuckrad-Barre gebracht, von dem ich ziemlich großer Fan bin. Er wiederum ist Fan von Udo Lindenberg, Falco, Clueso und seit Neuestem auch von Yung Hurn. Stuckrad-Barre sagt, dass Fansein ein bisschen wie Verliebtsein ist. Weil man sich alles ansehen und anhören will, was der oder die Angebetete produziert. Für den Podcast „Hotel Matze“ hat Stuckrad-Barre ein über dreistündiges Interview aufgenommen. Darin habe ich das Götz-Zitat gehört und mich daran erinnert. Fansein ist super.