m Anfang war der Mate-Tee. „Mein Onkel war Skilehrer in Argentinien und deshalb habe ich immer wieder größere Mengen Mate geschenkt bekommen“, erzählt Nikolaus Leuprecht, Gründer von NAKO Sirup. „Irgendwann hatte ich über vier Kilo davon daheim und musste mir ernsthaft überlegen, was ich damit mache.“ Dem Innsbrucker kam ein Mate-Tee-Sirup in den Sinn. Gemeinsam mit seiner Freundin Ariane startete er eine Experimentierphase: Wie lange muss der Tee ziehen, damit er schmeckt, aber nicht zu herb ist, eignet sich brauner oder weißer Zucker besser, und dazu eher Zitronensaft oder Zitronensäure?
//„Etwa 450 bis 500 Liter Sirup später hatten wir dann die Rezeptur“, schmunzelt Nikolaus. Während dieser Testphase wurde der Mate-Sirup großzügig an Mitbewohner und Freunde verteilt – mit sehr positivem Feedback. „Wir haben immer wieder gehört: Das müsst ihr weitermachen, das ist eine super Idee“, erinnert sich Ariane.
Natürliches Koffein.
Weil Mate-Tee auch in Europa zwar durchaus beliebt, aber trotzdem nicht jedermanns Geschmack ist, ging das Duo schon bald zu anderen Sorten über.
Schwarztee-Sirup und Rooibos-Sirup gesellten sich dazu – und zählen heute zum Fix-Repertoire von NAKO. Hinzu kommen eine Reihe von saisonalen Sorten mit Holunder, verschiedenen Trauben wie der Isabella-Traube oder der Chardonnay-Traube, Zitronenmelisse, Quitte sowie Kombinationen von Frucht und Tee.
//Warum eigentlich NAKO? „Weil meine Nichte mit eineinhalb Jahren den Namen ‚Nikolaus’ nicht aussprechen konnte und stattdessen ‚Nako’ erfunden hat“, erzählt Ariane. „Und dass der Name auch noch eine Abkürzung für ‚natürliches Koffein’ ist, macht’s perfekt“, ergänzt Nikolaus und rückt die schwarze Baseballcap mit dem Logo zurecht.
Sportler-Getränk.
Das natürliche Koffein ist auch die „Geheimwaffe“ in den drei Standard-Sirups (Mate, Schwarztee, Rooibos), weil der leicht aufputschende Effekt vor allem von Hobby- und Profisportlern geschätzt wird. Nikolaus: „Wer sich auspowert, braucht zwischendurch ausreichend Flüssigkeit und ein bisschen Zucker – dafür ist der Sirup ideal. Das Koffein sorgt für den Extra-Boost.“ Dass die Sirupsorten nach eigenem Geschmack dosiert werden können, kommt ebenfalls gut an. „Wir haben auch kleine Fläschchen, die man super im Rucksack mitnehmen kann“, erklärt Ariane.
„Dann füllt man einfach kaltes Wasser dazu und hat ein ideales Getränk, egal, wo man ist.“
Beliebt auf Hütten.
Aus diesem Grund verwundert es auch nicht, dass NAKO zum Beispiel im neuen Kletterzentrum Innsbruck sehr gerne ausgeschenkt wird. „Insgesamt sind wir derzeit in 17 Lokalen auf den Getränkekarten vertreten – in Innsbruck zum Beispiel auch in der Wäscherei, im Tribaun, im John Montagu und in Joul’s Kaffeesiaderei.“ Interessiert sind auch diverse Hütten, die bereits Bestellungen für die kommende Skitour- und Wander-Saison aufgegeben haben.
//Umweltfreundlich und praktisch in der Handhabe ist der Sirup in der Glasflasche allemal: Man vermeidet Plastik und spart sich das Schleppen von vielen Kisten. Aus einer 0,5-Liter-Flasche kommen nämlich 17 Portionen Saft.
Der Zufall war’s.
Kaufen kann man die NAKO-Produkte derzeit exklusiv im Brennpunkt Coffee (Viaduktbogen 46–48), wo Nikolaus Leuprecht seine Sirups mittlerweile auch herstellt. „Auf dem Weg dahin haben sich einige glückliche Zufälle ergeben“, erzählt der 27-Jährige.
Das natürliche Koffein ist die „Geheimwaffe“ im Sirup und wird vor allem von Sportlern geschätzt.
Zu kaufen
Die NAKO-Sirups sind während der Öffnungszeiten im Brennpunkt Coffee (Viaduktbögen 46–48) erhältlich. Außerdem kann man sie online auf brennpunktcoffee.com bestellen. Im Laufe von 2018 wird auch ein eigener NAKO-Onlineshop entstehen. Die Standard-Sorten (Mate, Black Tea, Rooibos) kosten 9,90 Euro für 0,5 Liter. Neue saisonale Sorten kommen in Richtung Frühling und Sommer.
SÜSSER KICK. Die Sorte Black Tea ist besonders beliebt.
„Man kann die Fläschchen auch super im Rucksack mitnehmen.“
Ariane Ziegelmeyer
„Zuerst habe ich gehört, dass in den Brennpunkt-Bögen eventuell noch Platz für weitere Kleinunternehmer wäre. Dann habe ich einfach mal eine Flasche Mate-Sirup vorbeigebracht, die gut angekommen ist. Dann habe ich mich mit Gerhard Farbmacher und Julian Schöpf, den beiden Chefs hier, unterhalten.“ Schon bald stellte sich heraus, dass im hinteren Teil der Kaffeerösterei, die Farbmacher und Schöpf in einem der drei Bögen betreiben, tatsächlich noch eine kleine Fläche frei war, die genug Platz für eine Produktionsküche und ein Mini-Lager bot.
Bögencrafting.
Nikolaus Leuprecht nutzte die Chance, kaufte eine erschwingliche Edelstahlküche, einen 70-Liter-Topf und eine Induktionsplatte – NAKO hatte endlich ein Zuhause. Nachdem das Gewerbe im Juni angemeldet wurde, startete im September die Sirup-Produktion in den Bögen.
Nikolaus, der die Villa Blanka absolviert und schon in diversen Bereichen der Gastronomie gearbeitet hat, kümmert sich mittlerweile hauptberuflich um NAKO. Seine Freundin Ariane arbeitet weiterhin als Krankenschwester, unterstützt ihn aber, wo es geht. „Zum Beispiel beim Aufkleben der transparenten Etiketten, da braucht es jemanden mit viel Geschick.“
//Den Standort in den Bögen findet Nikolaus für sein kleines Business „ideal“. „Es ist nämlich unglaublich schwer, in relativ zentraler Lage eine kleine und leistbare Fläche zu finden.“ Das Bekenntnis zu Qualität, Handwerk und Fachwissen, für das das Kaffeekompetenzzentrum Brennpunkt steht, passt auch sehr gut zu NAKO. „Unter dem Begriff ‚Bögencrafting’ wird man wohl noch einiges von uns hören“, verspricht er.
„Unter dem Begriff ‚Bögencrafting‘ wird man wohl noch einiges von uns hören.“
Nikolaus Leuprecht
Wie wird der Tee-Sirup gemacht?
Für den Mate-Sirup wird Mate-Tee der bekannten Marke Rosamonte verwendet. Nach der Ziehzeit wird der Tee abgeseiht, mit Zucker und Zitronensäure versetzt, ultrahoch erhitzt und heiß abgefüllt. Für die Sorte Black Tea wird Tee der englischen Sorte PG Tips verwendet – für viele der einzig wahre Schwarztee.
ÜBERZEUGT. Auch Kletter-Ass Adam Ondra hat den Sirup für gut befunden.