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FEBER 2017

Mundart

Küss die Hand

Fasching, Ballsaison oder einfach nur Gusto auf einen Klassiker der Wiener Küche – Mundart tischt diesmal ein deftiges Fiakergulasch auf.

Gnä’ Frau, Gnä’ Herr! Kommen S’ herein und nehmen S’ doch ein bisserl Platz! Müd schauen S’ aus! Und ausgefroren! Und schon wieder haben S’ an Schädel auf? Dann darf ich Ihnen diesmal ein Fiakergulasch servieren. Quasi als österreichische Antwort auf die israelische Shakshuka vom letzten Mal. Würzig und deftig. Mit Frankfurter Würstl und Essig-gurkerln. Obendrauf ein wachsweiches Ei und innendrin reichlich ungarische Paprika. Auch der französische Meisterkoch Auguste Escoffier hat schon im 19. Jahrhundert Paprika aus Ungarn importiert und für die französische Haute Cuisine unter anderem mit „Gulyas Hongroise“ salonfähig gemacht. Escoffier gilt als Schöpfer der Grande Cuisine, stand über 70 Jahre seines Lebens am Herd und hat die Kochkunst des 20. Jahrhunderts stark beeinflusst. Laut Wegbegleitern war er ein gelassener, ruhiger Küchenchef. Am 12. Feber jährt sich Escoffiers Todestag übrigens zum 82. Mal.

    

MundArt gedenkt Escoffier und kocht Fiakergulasch – küss die Hand!

Das Rezept

Zutaten:

Gulasch:

1 kg Wadschinken

3/4 kg Zwiebeln

4 EL Butterschmalz

3 EL Paprikapulver (edelsüß oder scharf oder gemischt)

1 – 2 Knoblauchzehen

1 EL Kümmel

1 Lorbeerblatt

Essig

Salz

Frankfurter Würstel

Eier

Essiggurkerln

 

Serviettenknödel:

1/4 kg Knödelbrot 

2 Eier

1/4 l Milch

1 Zwiebel

80 g Butter

Petersilie 

Die Zubereitung

Küss die Hand

Gulasch: Den Wadschinken von allzu starken Sehnen und Fettstreifen befreien und in mundgerechte Würfel schneiden.

Küss die Hand

Zwiebeln schälen, in feine Ringe schneiden und in einem großen Topf in heißem Butterschmalz unter ständigem Rühren goldgelb anrüsten. Vom Feuer nehmen, Paprikapulver, Kümmel und Knoblauch einrühren und sofort mit einem Spritzer Essig und wenig Wasser ablöschen. 

Küss die Hand

Kasserolle wieder zurück auf den Herd stellen, kurz durchrösten und das Fleisch untermengen. Mit Suppe aufgießen, sodass das Fleisch gerade bedeckt ist, Lorbeerblatt hinzugeben und zugedeckt für etwa 2 1/2 Stunden im Backrohr bei 160° C garen lassen. Wenn man das saftige Rindsgulasch mit heißen Frankfurter Würsteln, ein paar Essiggurkerln und einem wachsweich gekochtem (5-Minuten-) Ei oder einem Spiegelei anrichtet, wird's zum Fiakergulasch.

Küss die Hand

Serviettenknödel: Eier, Milch und Salz verrühren und über die Semmelwürfel gießen. Fein gewürfelte Zwiebel in etwas Butter glasig andünsten. Petersilie fein schneiden. Alle Zutaten gut vermengen und mindestens eine Stunde rasten lassen. Die Masse zu einer Rolle formen und in einer Serviette oder einem Küchentuch straff einrollen; die Enden mit Küchengarn abbinden. Reichlich Salzwasser zum Kochen bringen und den Serviettenknödel schwach wallend für etwa eine halbe Stunde köcheln lassen.

Küss die Hand

Serviette öffnen, Scheiben abschneiden und mit dem Gulasch, möglichst heiß, servieren.

Paprikapulver 

Neben der Gemüsepaprika gibt es noch die Gewürzpaprika. Auch dieses Nachtschattengewächs haben wir Kolumbus zu verdanken, der es nach Europa gebracht hat. Von Spanien aus hat die Paprika Europa erobert und wurde besonders in Ungarn kultiviert. Dort werden Gewürzpaprika getrocknet und zu Paprikapulver verarbeitet. Paprikapulver ist reich an Vitamin C und wird von mild bis scharf in verschiedensten Schärfegraden angeboten.