Gnä’ Frau, Gnä’ Herr! Kommen S’ herein und nehmen S’ doch ein bisserl Platz! Müd schauen S’ aus! Und ausgefroren! Und schon wieder haben S’ an Schädel auf? Dann darf ich Ihnen diesmal ein Fiakergulasch servieren. Quasi als österreichische Antwort auf die israelische Shakshuka vom letzten Mal. Würzig und deftig. Mit Frankfurter Würstl und Essig-gurkerln. Obendrauf ein wachsweiches Ei und innendrin reichlich ungarische Paprika. Auch der französische Meisterkoch Auguste Escoffier hat schon im 19. Jahrhundert Paprika aus Ungarn importiert und für die französische Haute Cuisine unter anderem mit „Gulyas Hongroise“ salonfähig gemacht. Escoffier gilt als Schöpfer der Grande Cuisine, stand über 70 Jahre seines Lebens am Herd und hat die Kochkunst des 20. Jahrhunderts stark beeinflusst. Laut Wegbegleitern war er ein gelassener, ruhiger Küchenchef. Am 12. Feber jährt sich Escoffiers Todestag übrigens zum 82. Mal.
MundArt gedenkt Escoffier und kocht Fiakergulasch – küss die Hand!
Das Rezept
Zutaten:
Gulasch:
1 kg Wadschinken
3/4 kg Zwiebeln
4 EL Butterschmalz
3 EL Paprikapulver (edelsüß oder scharf oder gemischt)
1 – 2 Knoblauchzehen
1 EL Kümmel
1 Lorbeerblatt
Essig
Salz
Frankfurter Würstel
Eier
Essiggurkerln
Serviettenknödel:
1/4 kg Knödelbrot
2 Eier
1/4 l Milch
1 Zwiebel
80 g Butter
Petersilie
Die Zubereitung
Paprikapulver
Neben der Gemüsepaprika gibt es noch die Gewürzpaprika. Auch dieses Nachtschattengewächs haben wir Kolumbus zu verdanken, der es nach Europa gebracht hat. Von Spanien aus hat die Paprika Europa erobert und wurde besonders in Ungarn kultiviert. Dort werden Gewürzpaprika getrocknet und zu Paprikapulver verarbeitet. Paprikapulver ist reich an Vitamin C und wird von mild bis scharf in verschiedensten Schärfegraden angeboten.