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FEBER 2017

Fürs Herzilein

Den Valentinstag kann man scheiße finden, aber immerhin ist er ein guter Anlass, sich ungehemmt einen Liebesfilm nach dem anderen reinzuziehen. Wer nicht weiß, wo anfangen, bekommt von der 6020-Redaktion sieben Tipps und ein dickes Bussi.

„Ihretwegen möchte ich ein besserer Mensch sein.“

Melvin zu Carol
Lieblingsfilme 6020 A208 Besser Gehts Nicht

"Besser geht's nicht" (1997)

Melvin Udall (Jack Nicholson) ist Bestseller-Autor, Vollzeitneurotiker und Misanthrop. Jeden Tag isst er im selben Restaurant, wo Kellnerin Carol (Helen Hunt) die einzige ist, die ihn noch bedient. Als sein Nachbar Simon (Greg Kinnear) zusammengeschlagen wird, beginnt für Melvin eine unerträgliche Aneinanderreihung zwischenmenschlicher Begegnungen, die in einem Roadtrip mit Simon und Carol gipfelt. Dabei wäre er lieber mit Carol allein gewesen. Mein liebster Liebesfilm, weil er nicht nur von der einen Lovestory erzählt, sondern von Beziehungen im Allgemeinen und von Menschen, die wachsen, und anderen, die bereits großartig sind. Außerdem ist er sehr lustig und die schauspielerischen Leistungen (Oscars für Nicholson und Hunt) sind ausnahmslos sehenswert.

 

Rebecca Müller

„Du brachst das Herz, das meines brach.“

Knives Chau

"Scott Pilgrim gegen den Rest der Welt" (2010)

 

Mit dem schrägen Humor, den knallbunten Effekten und dem unbestreitbaren Hipster-Touch der Kult-Comic-Adaption muss man klarkommen (oder sie sogar ... mögen?). Ebenso wie Michael Cera, von dem man halten kann, was man will: Den ziel- und planlosen Scott, dessen Musik-Karriere nicht so recht abheben will und zwischen dem und seiner Freundin (herzallerliebst, aber eigentlich zu jung) es einfach nicht funkt, hat er drauf. Scott gerät aus der Bahn, als ihm die enigmatische Ramona mit ihrem grell­violetten Bob-Cut den Kopf verdreht. Und eigentlich ist sie zum Greifen nah. Wären da nicht die „Seven Evil Exes“, Ramonas Verflossene, die Scott zum Duell fordern. Achja. Und die Freundin gibt es auch noch.

 

Daniel Feichtner

Lieblingsfilme 6020 A208 Scott Pilgrim

„Ich liebe dich dafür, dass du eineinhalb Stunden brauchst, um ein Sandwich zu bestellen.“

Harry zu Sally
Lieblingsfilme 6020 A208 Harry Und Sally

"Harry und Sally" (1989)

 

„Harry und Sally“ auf die Fake-Orgasmus-Szene zu reduzieren, ist so ungefähr der größte Fehler, den man machen kann. Die junge Meg Ryan – zu diesem Zeitpunkt noch in Vollbesitz ihrer Mimik –­ spielt die ebenso neurotische wie blitzgescheite Sally, die als Collegestudentin auf einer gemeinsamen Autofahrt Harry (Billy Crystal) kennenlernt. Sofort ist klar: Diese zwei können miteinander – und sie können auch wunderbar miteinander streiten. Die nächsten zwölf Jahre schwankt ihre Beziehung zwischen Freundschaft und Anziehung, Partner kommen und gehen, und am Schluss gibt’s einen der schönsten Monologe aller Zeiten. Das ebenso witzige wie mit zahllosen Dating-Weisheiten gespickte Drehbuch stammt von der Grand Dame der romantischen Komödie, Nora Ephron, und auch die wunderbare Carrie Fisher bekleidet eine Nebenrolle – ein Traum von einem Liebesfilm.

 

Barbara Wohlsein

„Ich bin ein Federal Marshall und du bist verhaftet.“

(Mit diesem Satz beginnt die Romanze zwischen Karen und Jack.)

"Out of Sight" (1998)

 

Einen Film, in dem Jennifer Lopez mitspielt und der nicht reflexartig zum Davonlaufen ist, gibt es den überhaupt? Es gibt ihn, aber höchstwahrscheinlich nur einmal und vielleicht auch nur deshalb, weil J. Los Gegenspieler in „Out of Sight“ der junge George Clooney ist. Der spielt den Bankräuber Jack und wird als solcher von Lopez als Polizistin Karen verfolgt. Dass sich die beiden mögen, verhindert mit Fortdauer der Handlung immer mehr eine professionelle Ausübung des jeweiligen Jobs. Der ganze Film ist gute Handwerksarbeit, zwei Szenen machen ihn zu etwas ganz Besonderem: ein vor Liebe stotternder George Clooney, der sich für Momente außerhalb der gewohnten Souveränität seiner Figur Jack bewegt, und das erste Kennenlernen des zukünftigen Liebespaares im Kofferraum eines Gangsterfahrzeugs. Zum Verlieben! 

 

Klaus Erler

Lieblingsfilme 6020 A208 Out Of Sight

„Ich habe ein Problem?! Du sagst mehr unangebrachte Sachen als angebrachte.“

Tiffany zu Pat
Lieblingsfilme 6020 A208 Silver Linings

"Silver Linings" (2012)

 

Nach einem Psychiatrie-Aufenthalt zieht der depressive Pat (Bradley Cooper) wieder bei seinen Eltern ein. Sein sehnlichster Wunsch: die Versöhnung mit seiner Frau – trotz gerichtlichen Kontaktverbots. Über Freunde lernt er Tiffany (Jennifer Lawrence) kennen, die gerade auf eigenwillige Weise den Verlust ihres geliebten Mannes verarbeitet: Hals über Kopf stürzt sie sich von einer Affäre in die nächste. Ähnlich labil, freunden sich die beiden an. Tiffany will Pat helfen, seine Frau zurückzuerobern – doch es kommt anders als erwartet. Definitiv einer meiner Lieblings-Liebesfilme, weil es keine 08/15-Herzschmerz-Story ist. Darüber hinaus überzeugt einfach der hochkarätig besetzte Cast mit Bradley Cooper und Oscar-Preisträgerin Jennifer Lawrence.

 

Eva-Maria Hotter 

Lehrer: „Fühl meine Aura!“ Vada: „Ich fürchte, so etwas darf ich nicht.“

"My Girl – Meine erste Liebe" (1991) 

 

Der Coming-of-Age-Film aus dem Jahr 1991 spielt in den 1970ern und erzählt von den Sommerferien der elfjährigen Vada, die mit ihrer dementen Großmutter und ihrem Vater lebt, der Leichenbestatter ist und wenig Zeit für sie hat. Wenn Vada nicht gerade ihren Arzt aufsucht, im Glauben, todkrank zu sein, oder in einem Lyrikkurs für Erwachsene sitzt, weil sie auf den Lehrer steht, verbringt sie die Zeit mit ihrem besten Freund Thomas J. – einem Außenseiter, der gegen alles allergisch ist und alles für sie tut. So begibt er sich in einen Wald voller Bienen, um nach ihrem verlorenen Ring zu suchen und kommt nie mehr wieder zurück. Als Kind habe ich den Film mindestens einmal im Monat angesehen – bis meine Schwester eines Tages die VHS-Kassette mit „Club der toten Dichter“ überspielt hat. 

 

Eva Schwienbacher

Lieblingsfilme 6020 A208 My Girl

„Ich werde dich immer lieben.“

Mia zu Sebastian
Lieblingsfilme 6020 A208 La La Land

"La La Land" (2016)

 

Ich mag zwar Musicals, aber für gewöhnlich nicht als Film. Bei „La La Land“ bin ich gegen Ende trotzdem heulend im Kinosessel versunken. Die Musikszenen drängen sich nicht in den Vordergrund, sie umrahmen die Geschichte auf eine sehr angenehme Art und Weise und die Handlung ist zur Abwechslung mal nicht liebesfilmtypisch vorhersehbar. Der Film ist lustig, romantisch und traurig zugleich. Und schon alleine der steppende Ryan Gosling ist es wert, den Film anzusehen. Wer noch einmal die Story hören will: Die junge Schauspielerin Mia (Emma Stone) versucht in Los Angeles ihren Traum von der großen Karriere zu verwirklichen. Währenddessen lernt sie den Jazzpianisten Sebastian (Ryan Gosling) kennen. Nach einigen zufälligen Begegnungen verlieben sie sich und kommen durch die gegenseitige Unterstützung ihren beruflichen Zielen endlich näher. 

 

Kathrin Fenkiw