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FEBER 2016

What the Jodel?

Es gibt eine neue Community-App, die auch in Innsbruck immer mehr User hat: Jodel. Hier wird anonym über das Unileben, stadtrelevante Themen und Dr.-Sommer-Fragen gesprochen.

Was ist Jodel?

Jodel ist eine deutsche Smartphone-App, die sich selbst als „der anonyme Campus-Talk“ beschreibt. Jeder User kann anonym und ohne Anmeldung Beiträge (Text oder Bild) posten, die für andere User im näheren Umkreis (10 Kilometer) sofort sichtbar sind. Die User können auf Posts antworten – auch diese Antworten sind für die gesamte Community sichtbar. Als Belohnungs- und Regulierungssystem gibt es sogenannte Karma-Punkte. Jeder Post kann von den Usern up- oder downgevotet werden, je nach Nutzen für die Gemeinschaft bekommt der User dafür zusätzliche Karma-Punkte. Die genaue Formel der Karma-Punkte-Vergabe ist geheim. Jodel erinnert an Apps wie „Whisper“ oder „Secret“, die in den USA sehr beliebt sind.

Der Name …

… ist, ehrlich gesagt, ziemlich uncool. In Berlin oder Hamburg mag es vielleicht Charme haben, Jodeln als lokales Kommunikationsmittel in Bergregionen symbolisch zu verwenden, in einer Stadt wie Innsbruck wirkt das aber ein bisschen klischeehaft. Ja, wir jodeln von Talseite zu Talseite, haha.

Die häufigsten Themen?

  • die Uni-Bib, vor allem zur Prüfungszeit (Gibt's noch freie Plätze? Hat wer ein Handykabel? Wie lange hat die Bib heute offen? etc.)
  • Liebe, Sex und Zärtlichkeit (M20 sucht Mädel zum Kuscheln. Wie oft bekommt ihr von eurer Freundin einen Blowjob? Wer von euch ist auf Tinder?)
  •  Alltagsprobleme (Liege im Bett und habe Hunger, wer rettet mich? Vor lauter nicht lernen wollen habe ich gerade die ganze WG geputzt – auch noch nie passiert. Wenn der Mitbewohner so Netflix-süchtig ist, dass er mit iPad am Klo schaut.)

Was amüsiert an Jodel?

Die Running Gags, die sich in der Community entwickeln. Angebliche Star-Sichtungen in Innsbruck zum Beispiel. Eine Zeit lang wurde auf Jodel immer wieder verbreitet, dass Ryan Gosling in der Stadt gesichtet worden sei. Die schlecht gefotoshoppten Fotos waren der endgültige Beweis, dass die Meldungen schlichtweg Bullshit waren.

Was nervt an Jodel?

Geklaute, mittelmäßig amüsante Posts, die immer und immer wieder auftauchen. Es gibt sogar eine „Best of Jodel“-Facebookseite – was hier auftaucht, findet sich später zu 90 Prozent auch in der lokalen Jodel-Gruppe wieder. Ebenfalls überflüssig: User, die durch bewusst provokante Posts um Aufmerksamkeit betteln. Und ebenfalls ein Nervfaktor: Zu viele unkonkrete Posts, die nichts mit Innsbruck, dem aktuellen Tag oder aktuellen Themen zu tun haben.

Lieblingsopfer bei Jodel-Witzen

FH-Studenten, Lehramt-Studenten, reiche Jus-Studenten, Veganer

Die Jodel-Fotos

Gepostet werden vor allem Bilder vom Essen, von Gebäuden, Straßen oder Situationen – alles mäßig spannend. Nachdem in Deutschland Nacktfotos aufgetaucht sind, werden alle Fotos vor der Veröffentlichung geprüft.